Conflans-Sainte-Honorine

Conflans-Sainte-Honorine ist  durch seine Schifffahrt bekannt geworden, da sich der Ort an einer strategischen Lage befindet, dem Zusammenfluss 
(confluent) von Seine und Oise. Daher auch sein Name. Sainte-Honorine war eine Heilige, deren Reliquien im 3. Jahrhundert von den Mönchen aus Graville bei Le Havre auf der Flucht vor den Wikingern im Jahr 876 an diesen Ort gebracht wurden.



Unser Spaziergang begann an der Kirche Saint Maclou, die aus dem 10. Jahrhundert stammt. Sie steht unter Denkmalschutz und hat einen schönen romanischen Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert. Im Inneren kann man zwei Gräber aus dem 14. Jahrhundert sehen, von Jean I und Mathieu IV de Montmorency. Um 1800 wurden die Reliquien der Heiligen Honorine hierher transportiert. Ein Buntglasfenster von 1860 zeigt die Überführung der Reliquien der Heiligen Honorine de Graville nach Conflans.






   


Hinter der Kirche befindet sich das Prioratsschloss (Château du Prieuré), das 1080 gegründet wurde und der Heiligen Honorine gewidmet war. Hier waren ihre Reliquien untergebracht, bevor sie in die Kirche überführt wurden. Das heutige Schloss wurde viele Male umgestaltet, so dass es heute in einem Neo-Renaissance-Stil ist. Seit 1966 befindet sich das Schifffahrmuseum (Musée de la Batellerie et des voies navigables) im Schloss. Durch Modelle wird hier die Funktionsweise von Schiffsschleusen erklärt. Man sieht Bootsteile, wie zum Beispiel Anker, Seile und Schiffsschrauben.
Besonders schön ist hier auch das ehemalige Esszimmer des Schlosses (Salle d'honneur), sowie der Treppenbereich. Es gibt herrliche Verzierungen an den Wänden und Gemälde an der Decke.
















   


Der Parc du Prieuré bietet einen herrlichen Blick auf das Seine-Tal. Er wurde 1830 angelegt und umfasst 5ha mit einer Orangerie und einem Gewächshaus aus dem 19. Jahrhundert.


   









Entlang der Anlegestellen flaniert man zurück ins Zentrum, vorbei an 2 alten Booten, dem "Jacques" und dem "Triton 25", die vor der Zerstörung von einem Verein gerettet und restauriert wurden. "Jacques" ist der älteste noch fahrende französische Dampfschlepper aus dem Jahr 1904 und steht unter Denkmalschutz.






Blick auf die Kirche vom Kai aus.



Die Bootskapelle "Ich diene" ankert am Quai François-Mitterrand. Dieser 70m lange Lastkahn wurde 1919 gebaut und besteht aus Zement. Ursprünglich transportierte er Kohle und wurde 1936 zu einem Kapellenboot umgebaut. Die erstaunliche Kapelle, die dem Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer, gewidmet ist, gehört zu den wichtigsten Attraktionen von Conflans.





Um die zu Beginn genannte Invasionsroute kontrollieren zu können, wurde in Conflans eine Festung erbaut. Zuerst nur aus Holz, wurde sie gegen 1080 in Brand gesteckt. Die Reliquien der heiligen Honorine wurde also ein erstes Mal in das Priorat übertragen. Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Festung wieder erbaut, von der heute nur noch der Montjoie-Turm zu sehen ist. Der viereckige Turm ist 15m hoch und war ursprünglich 3-stöckig mit zwei Wohngeschossen und Blick auf die Flüsse Seine und Oise.




Ein besonderes Event ist das "Pardon national de la batellerie", das jedes Jahr am dritten Juniwochenende stattfindet. Dann fahren viele geschmückte Boote die Seine von Paris nach Conflans-Sainte-Honorine hinunter.

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