Château d'Aulteribe

Das Schloss Aulteribe ist eine befestigte Burg aus dem Mittelalter, die im 19. Jahrhundert von der Familie de Pierre in eine romantische Residenz umgebaut wurde. Die außergewöhnliche Sammlung von Möbeln und Kunstwerken, aus den besten Pariser Werkstätten des 17. und 18. Jahrhunderts, verleiht dem Besitz den Ruf, eine der am besten ausgestatteten Residenzen Frankreichs zu sein. Heute gehört das Schloss zur Handelsroute (Route des métiers) im wunderschönen und lebendigen Naturschutzgebiet des Regionalen Naturparks Livradois-Forez und wird vom  Zentrum der Nationaldenkmäler (Centre des Monuments Nationaux) verwaltet.

schloss-aulteribe-kapelle


Die Geschichte des Schlosses

Die erste Erwähnung einer Burg in Aulteribe stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die damaligen Herren waren die Cholet, bis die Festung im 15. Jahrhundert durch Heirat an die Herren von La Fayette, eine angesehene Familie aus der Auvergne, übertragen wurde. Im Jahr 1467 wurde auf Wunsch von Charles Motier de La Fayette der Ort durch Schießscharten befestigt und er ließ Bogenschützen stationieren. Leider ist bis heute nicht genau bekannt, wie die Burg im Mittelalter aussah. Man geht davon aus, dass sie einen quadratischen Grundriss mit vier Türmen hatte. Er vermachte die Herrschaft 1486 seinem Sohn Jean Motier. ​​Anschließend ging die Burg an dessen Neffen Jean de Monboissiers über und blieb bis 1662 in Besitz der Familie Beaufort-Montboissier. Danach ging die Festung als Mitgift an die Familie Montagu über, die das Anwesen ein Jahrhundert lang behielt, aber anscheinend nie darin gelebt hat.
1775 wurde die Burg, die teilweise schon in Trümmern lag, an Jacques de Pierre verkauft, der den Titel Marquis annahm. Im 19. Jahrhundert machten sich Joseph de Pierre und seine Frau Henriette Onslow daran, die alte Residenz im romantischen Stil zu restaurieren und auszubauen. Es wurde eine neue Fassade geschaffen, mit Wehrerker und Maschikuli über dem gotischen Eingang. Die Räume wurden um einen Innenhof herum angeordnet.
Auch der Park wurde von dem Paar verschönert. Henry de Pierre, der letzte Besitzer des Schlosses, sowie seine Frau Antonia de Smet de Naeyer, Gründerin der königlichen belgischen Liga zum Schutz der Vögel, vermachten 1954 ihr Anwesen, sowie ihre außergewöhnlichen Sammlungen dem Staat. Es war ihr ausdrücklicher Wunsch, das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und für künstlerische Tätigkeiten zu nutzen. Seit 1999 kann man im Schloss eine Berufsausbildung zum Kunsttischler machen und seit 2015 ist das Anwesen Aulteribe als Vogelschutzgebiet eingestuft.

schloss-aulteribe-frontansicht


Eine einzigartige Tischlerausbildung im Schloss

Die Möbel-Sammlungen der Familie de Pierre tragen viel zur Ausbildung in den Berufen Tischlerei, Restaurierung und Kreation bei. Der Unterricht in Kunstgeschichte findet direkt im Schloss statt, wo die ausgestellten Möbelstücke viel über die Stile und Techniken verraten. Auch Restaurierungen unter der Leitung eines Tischlermeisters werden hier vorgenommen. Auf manchen Möbelstücken sind Etiketten mit den Namen der Lehrlinge zu sehen, die das jeweilige Stück renoviert haben. Nach ihrer Ausbildung erhalten die Schüler ein technisches Zertifikat, das 1999 auf Initiative des Centre des monuments nationaux in Zusammenarbeit mit der Region Auvergne, dem Berufsbildungsinstitut, der Handwerkskammer der Haute-Loire, sowie mit der Nationalen Union des Handwerks und des Möbelhandels geschaffen wurde.


Besichtigung des Schlosses

Die geführte Besichtigung des Schlosses führt durch elf reich bestückte Räume und beginnt im grünen Salon, der mit einem herrlichen Kamin, im französischen Stil aus geschnitztem Holz herum, gestaltet wurde. Unter den drei bemerkenswerten Gemälden ist "die Versuchung Christi" zu sehen, das aus dem 17. Jahrhundert von einem unbekannten, italienischen Maler stammt, sowie eine Version der "Anbetung der Hirten" aus dem Atelier Gerrit van Honthorst.

kamin-gruener-salon-aulteribe   gemaelde-gruener-salon-aulteribe


Im großen Salon, gegenüber den Fenstern, sind es die fünf Wandteppiche, die ins Auge stechen und Szenen aus dem bäuerlichen Leben darstellen. Über der Tür befindet sich ein Porträt König Ludwigs XIV. von Jean de la Haye. In einer Ecke des Raumes befindet sich das Pleyel-Klavier des Komponisten George Onslow.

grosser-salon-aulteribe


Onkel Renés Zimmer wurde im Stil eines orientalischen Zeltes dekoriert, das eine exotische Atmosphäre des 19. Jahrhunderts nachbildet. Dekoriert wurde es mit Souvenirs seiner Reisen in Afrika.

In der Galerie befindet sich eine Reihe gotischer und Renaissance-Truhen sowie Gemälde, darunter eine Kopie des Porträts Heinrichs IV. und des Kardinals Richelieu, der das Kreuz des Ordens des Heiligen Geistes trägt. Das Werk stammt vom Künstlers Philippe de Champaigne.

gemaelde-richelieu-aulteribe   gemaelde-jungfrau-kind-aulteribe

galerie-schloss-aulteribe


Der kleine Salon

kleiner-salon-schloss-aulteribe


Das große Sommerschlafzimmer

schlafzimmer-schloss-aulteribe

sitzecke-sommerschlafzimmer-aulteribe   detailansicht-schreibtisch-sommerschlafzimmer

sommerschlafzimmer-kamin


Das kleine blaue Zimmer

blaues-zimmer-aulteribe


Das rote Zimmer

uhr-rotes-zimmer-aulteribe


Der gelbe Salon

gelber-salon-schloss-aulteribe


Die Kapelle

kapelle-scloss-aulteribe-aussenansicht

innenansicht-kapelle-schloss-aulteribe

Der Park

blick-schloss-aulteribe-garten

fruehling-schloss-aulteribe

blick-turm-schloss-aulteribe


Nützliche Informationen

Adresse:
Chateau d'Aulteribe
63120 Sermentizon


Anreise:
Von Saint-Etienne: A 72 bis Thiers, Ausfahrt Nr. 2 Richtung Courpière, dann N 89, D 906 und D 44 bis Aulteribe.
Von Clermont-Ferrand: D 769, dann N 89 nach Lezoux und D 223 in Richtung Courpière.


Tarife:
Gratis für EU-Bürger bis 26 Jahre.
Normaltarif 7€.
Château d'Aulteribe & Château de Villeneuve-Lembron 11€.


Internetseite:
https://www.chateau-aulteribe.fr/

Kommentar veröffentlichen

Neuere Ältere

Kontaktformular