Batterie de Merville

Die Normandie bietet viele schöne Orte zum Spazieren und Entdecken, aber es gibt hier auch noch viele Zeugen des 2. Weltkriegs, wie die Artilleriebatterie in Merville im Calvados. Sie war Teil des Atlantikwalls und ist heute eine völlig erhaltene, historische Stätte.

Ein Lehrpfad erklärt die Funktionsweise der Batterie und die Rolle der einzelnen Kasematten.
Im Bunker Nummer 1, der wieder in seinen ursprünglichen Zustand des 06. Juni 1944 angelegt wurde, kann man alle 20 Minuten auf beeindruckende und realitätsnahe Weise den Tag der Neutralisierung nacherleben. Die Besucher erleben durch Duftdiffusoren, Lichteffekte und einem Audiosystem hautnah den D-Day. Eine Sirene kündigt den Beginn der Animation an.

Achtung! Nicht für Kinder unter 8 Jahren und unter Klaustrophobie leidende Menschen zu empfehlen.

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Geschichte der Artilleriebatterie

Wie viele andere Verteidigungssysteme entlang der Atlantikwalls wurde auch die Merville-Batterie von der Organisation Todt (OT) erbaut. Diese Organisation wurde nach dem Namen ihres Gründers, dem Bauingenieur Fritz Todt, benannt und 1938 gegründet.
Der Bau deutscher Küstenbatterien und Kasematten begann zwischen September und Dezember 1940, um britische Schiffe daran zu hindern, die Straße von Dover / Straße von Calais (engster Teil des Ärmelkanals) zu nutzen.

Zu den ersten Batterien gehörten:
  • Siegfried im Süden es Cap Gris-Nez
  • Friedrich August im Norden von Boulogne
  • Großer Kurfürst 
  • Prinz Heinrich zwischen Calais und dem Cap Blanc-Nez
  • Oldenburg im Osten von Calais
Durch die Operation Barbarossa wurde der Großteil der deutschen Armee an die Ostfront geschickt, was die Aussicht auf eine britische Landung in der Normandie wahrscheinlich machte. So befahl Hitler die Verstärkung des Atlantikwalls, um einer Landung der Alliierten im Westen zu verhindern.

Es war die Firma Rittmann mit Sitz in Houlgate, die mit der Ausführung der Arbeiten der Merville-Batterie beauftragt wurde. Ihr Bau begann 1941 und wurde 1944 fertiggestellt.
Sie liegt 2 km vom Strand von Merville-Franceville-Plage entfernt und erstreckt sich über ein 10 Hektar großes Gelände. Insgesamt gibt es hier 4 Kasematten. 
Die erste Betonkasematte (Nr. 1) ist ein Typ H611 für deren Bau 1400 m³ Beton erforderlich waren. Die anderen drei Kasematten sind vom Typ H669 und jede erforderte lediglich 500 m³ Beton. Um diese Konstruktionen zu verbergen, wurden sie mit Erde bedeckt, so dass sie wie Hügel aussagen. Weitere Bauten sollten bald folgen, darunter der Kommandobunker, der Mannschaftsbunker und der Munitionsbunker.
Vor den Kasematten werden die notwendigen Elemente für die Aufstellung einer Flak und Maschinengewehre, sowie weitere Unterstände, Nebengebäude und einen großen Panzergraben ausgehoben. Minenfelder und Stacheldrahtnetze vervollständigen die Verteidigung des Geländes.
Am 06. März 1944 besuchte der Generalfeldmarschall Erwin Rommel die Merville-Batterie. Er befahl die Bauarbeiten zur Deckung der beiden sich noch im Freien befindlichen Haubitzen zu beschleunigen. Die letzten beiden Kasematten werden im Mai 1944 fertiggestellt.

Die Merville-Artilleriebatterie zählte zu den ersten Angriffszielen der Alliierten.
In der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944 landete hier das 9. britische Bataillon der 6. Luftlandedivision (Fallschirmjäger). Von den fast 750 Fallschirmspringern überlebten nur 150 die dem Feind unter dem Kommando des Lieutenant Colonel Otway trotzten und die Kanonen nur wenige Stunden vor dem Ansturm Tausender Soldaten am Sword Beach neutralisierten. Heute erinnert das Museum an ihren Einsatz.

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Douglas C-47

Auf dem Gelände der Merville-Batterie kann man eine authentische Douglas C-47 sehen, die an der Landung amerikanischer Fallschirmjäger im Juni 1944 teilnahm. Das Flugzeug wurde auf einem Flugplatz in der Nähe von Sarajevo in Bosnien-Herzegowina zurückgelassen, bevor es 2007 von einem freiwilligen Team nach Frankreich gebracht, und dank ehrenamtlicher Helfer restauriert und neu lackiert wurde. 
Sie ist bis heute die einzige C-47 in der Normandie und das erste Transportflugzeug des Zweiten Weltkriegs, das im Februar 2014 als „Historisches Denkmal“ eingestuft wurde.


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Nützliche Informationen

Adresse:
Site et Musée de la Batterie de Merville
Place du 9ème Bataillon
14810 Merville-Franceville

Tarife:
Gratis für Kinder unter 8 Jahren.
Normaltarif 9,50€. Kinder unter 16 Jahren 6€.

Internetseite:

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