Frankreich ist, nach den Vereinigten Staaten von Amerika, der zweitgrößte Filmexporteur. Zusammen mit den USA und Großbritannien war das Land an der Erfindung und Verbesserung von Filmaufnahmen beteiligt. Auch die Vorführung von Aufnahmen wurde von Émile Reynaud und später den Brüdern Lumière verbessert.
🏰 Château de Chantilly
Das heutige Schloss Chantilly ist das Werk des Herzogs von Aumale, dem Sohn von König Louis Philippe, der ihm im 19. Jahrhundert zu neuem Glanz verhalf. Als großer Kunstliebhaber schuf er eine prächtige Sammlung alter Gemälde, die nach der des Louvre die größte der Welt ist!
1958 wurde hier der Kriegsfilm Die jungen Löwen (Originaltitel: The Young Lions, USA 1958) mit Marlon Brando, Dean Martin und Maximilian Schell gedreht.
Die L'Ile d'Amour im Park diente als Kulisse bei den Dreharbeiten zu Der Längste Tag
(Originaltitel: The Longest Day, USA 1962).
Auch die Stallungen waren schon im Kino zu sehen. Roger Moore war hier in James Bond 007 – Im Angesicht des Todes (Originaltitel: A View to a Kill, USA/GB 1985) auf der Suche nach Microchips, die von seinem Gegenspieler Christopher Walken alias Max Zorin den Pferden implantiert wurden und diesen zum Sieg zu verhelfen.
Die Filmindustrie entstand Ende des 19. Jahrhunderts und hat sich von den schwarz-weißen Stummfilmen bis zu den heutigen digitalen Meisterwerken entwickelt.
Im Rekordjahr 2021 wurden 197 Spiel- und Dokumentarfilme vollständig in französischer Sprache initiiert und gedreht. Dazu kamen noch 68 Co-Produktionen.
Im Jahr 2022 trugen die Fernsehsender 280 Millionen Euro zur Finanzierung französischer Filme bei, wobei ein großer Teil davon vom historischen Partner des französischen Kinos Canal+ stammte. Als Gegenleistung für diese Investitionen erhält der Sender ein Vorrecht auf die Wiederholung von Filmen.
Das durchschnittliche Budget eines Films betrug im Jahr 2022 über 4 Millionen Euro.
Zu den Filmen mit den meisten Kinobesuchern in Frankreich zählen nach Titanic von James Cameron (USA, 1998) die Realisationen Willkommen bei den Sch’tis (Bienvenue chez les Ch’tis, 2008), Ziemlich beste Freunde (Originaltitel: Intouchables, 2011) und die Co-Produktion Drei Bruchpiloten in Paris (Originaltitel: La Grande vadrouille, FR/GB 1966).
Die Filmindustrie prägt kontinuierlich die Vorstellungskraft des Publikums und die kulturellen Trends auf der ganzen Welt.
Dieser Artikel ist eine Einladung zur Entdeckungsreise der bekanntesten Filmdekors in ganz Frankreich. Von der Usine Lumière in Lyon, vorbei an außergewöhnlichen Schlössern, malerischen Dörfern und atemberaubenden Naturspots.
Auvergne-Rhône-Alpes
🏰 Château d'Alleuze und die Talsperre Grandval
Die mittelalterliche Burg von Alleuze, deren Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, war im Besitz von Beraud VIII. de Mercœur, Konnetabel der Auvergne, und danach im Besitz der Bischöfe von Clermont. Sie war einer der Vorposten der Zitadelle von Saint-Flour. Im Jahr 1383, während des Hundertjährigen Krieges, eroberte der Plünderer Bernard de Garlan die Burg und verbreitete Angst und Schrecken in der Region. Erst 1390 konnte er gegen einen hohen Preis vertrieben werden. Die Einwohner von Saint-Flour steckten 1405 die Burg in Brand, um zu verhindern, dass Garlan zurückkehrte.Die Verfolgungsszene mit den Motorradfahrern und den Kürbissen im Film Drei Bruchpiloten in Paris (auch bekannt als Die große Sause) mit Louis de Funès wurde 1966 hier gedreht.
Der unvollendete Film L'Enfer mit Romy Schneider entstand ebenfalls an den Ufern der Truyère, der Talsperre Grandval und dem Garabit-Viadukt (Hotel).
🏰 Château de Murol
Das in über 1000 Metern Höhe, auf einem einem Basaltsporn thronende Château de Murol ist die meistbesuchte Festung der Region. Sie wurde im 11. Jahrhundert erbaut und erzählt die Geschichte vom Ritter Guillaume II de Murol (1350-1440). Seit ihrer Erbauung hat sie sich verändert, doch ihr Charme zieht noch immer Produzenten an.
Im Jahr 2019 diente et als Kulisse für mehrere Szenen der französischen Filmkomödie Kaamelott von Alexandre Astier, der ein Jahr später in die Kinos kam. Auch die Innenräume der Burg wurden als Drehorte genutzt. Der Film veranschaulicht auf humorvolle Weise die Legende von König Artus.
Bourgogne-Franche-Comté
📸 Abbaye de Fontenay
Die Abtei Fontenay wurde 1118 vom heiligen Bernhard von Clairvaux gegründet und ist die älteste erhaltene Zisterzienserabtei. Fontenay wurde 1269 zu einer königlichen Abtei doch ein Jahrhundert später plünderten die englischen Armeen von König Edward III. sie.
Bernard Borderie drehte hier 1964 seine Film Angélique (Originaltitel: Angélique - Marquise des anges). Im Film wurde die Abtei zum Kloster in Poitiers. Ein weiterer bekannter Film ist Der letzte Musketier (Originaltitel: Cyrano de Bergerac) aus dem Jahr 1990 mit Gérard Depardieu.
🏰 Château de Tanlay
Das Renaissance-Schloss Tanlay aus dem 16. und 17. Jahrhundert ist von tiefen Wassergräben umgeben, in denen sich die runden Türme spiegeln. Während der Religionskriege war es der Wohnsitz der Familie des Admirals de Coligny und ging Ende des 17. Jahrhunderts in den Besitz der Marquis de Tanlay über.
1964 verfilmte hier der Regisseur Bernard Borderie den Roman Angélique (Originaltitel: Angélique - Marquise des anges) von Anne Golon. Die Hauptrolle wurde von Michèle Mercier gespielt. Das Schloss ist im Film der Besitz ihres Mannes, der Graf Joffrey de Peyrac.
Romy Schneiders Tochter, Sarah Biasini spielte hier eine ihrer ersten Rollen im Film Julie - Agentin des Königs (Originaltitel: Julie, chevalier de Maupin).
📸 Flavigny-sur-Ozerain
Dieser ehemalige Benediktinerort aus dem 8. Jahrhundert, der zu den "Plus beaux villages de France" (schönsten Dörfern Frankreichs) zählt, ist von Stadtmauern und befestigten Toren umgeben. Touristen schlendern im Labyrinth aus gepflasterten Straßen mit malerischen Häusern, die von der mittelalterlichen Geschichte zeugen. In der Abtei werden seit 1591 Anis-Dragees nach dem Originalrezept hergestellt. Friedlicher könnte Flavigny-sur-Ozerain nicht sein.
In diesem kleinen Dorf im Burgund, das sich auf der großen Leinwand Lansquenet nennt, wurde der Film Chocolat - Ein kleiner Biss genügt (Originaltitel: Chocolat, USA/GB 2001) mit Johnny Depp gedreht. Nur die Szenen, die sich entlang des Flusses abspielen, wurden in der Dordogne aufgenommen.
Der Film wurde ein weltweiter Erfolg und fünf Mal für den Oscar nominiert.
Das mittelalterliche Dorf Vézelay im Herzen von Burgund ist der bekannteste und meistbesuchte Ort der Region. Die romanischen Basilika Sainte-Madeleine ist ein Meisterwerk der romanischen Kunst, das im 19. Jahrhundert von Viollet-le-Duc prachtvoll restauriert wurde und zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Vézelay wird auch "ewiger Hügel" genannt und zieht seit 1000 Jahren Pilger aus der ganzen Welt an, die die Reliquien der heiligen Madeleine sehen wollen, bevor sie sich weiter auf den Weg nach Santiago de Compostela begeben. Kein Wunder, dass das Dorf mit dem Label "Plus beaux villages de France" (die schönsten Dörfer Frankreichs) ausgezeichnet wurde.
Noch nicht genug von der großen Sause? Die Ankunft der Bruchpiloten in Paris in "Meursault" wurde am befestigten Tor von Vézelay gedreht, ebenso wie die Nachtszene mit den Fahrrädern. Den Ort Meursault gibt es jedoch wirklich, ganz in der Nähe von Beaune.
Bretagne
Centre-Val de Loire
🏰 Château de Ferté-Saint-Aubin
Im 11. Jahrhundert war das Schloss von La Ferté Saint Aubin nur eine kleine Festung. Erst 1625 begann der Bau des heutigen Schlosses durch die Familie de Senneterre (oder Saint-Nectaire), doch aufgrund fehlender finanzieller Mittel, wurden die Arbeiten nie fertiggestellt.
Fünfzig Jahre später wurde sein Sohn, Henri II, unter Ludwig XIV. zum Maréchal-duc und Pair von Frankreich. Er ließ die beiden große Stallgebäude hinzufügen, die den Ehrenhof umschließen.
Im Jahr 1939 drehte Jean Renoir seinen Film Die Spielregel (Originaltitel: La Règle du jeu) im Schloss. Es diente auch als Kulisse für die Sendung La Fabuleuse Histoire du restaurant, die von Stéphane Bern präsentiert und 2018 ausgestrahlt wurde.
Corse
Grand Est
Hauts-de-France
Das heutige Schloss Chantilly ist das Werk des Herzogs von Aumale, dem Sohn von König Louis Philippe, der ihm im 19. Jahrhundert zu neuem Glanz verhalf. Als großer Kunstliebhaber schuf er eine prächtige Sammlung alter Gemälde, die nach der des Louvre die größte der Welt ist!
1958 wurde hier der Kriegsfilm Die jungen Löwen (Originaltitel: The Young Lions, USA 1958) mit Marlon Brando, Dean Martin und Maximilian Schell gedreht.
Die L'Ile d'Amour im Park diente als Kulisse bei den Dreharbeiten zu Der Längste Tag
(Originaltitel: The Longest Day, USA 1962).
Auch die Stallungen waren schon im Kino zu sehen. Roger Moore war hier in James Bond 007 – Im Angesicht des Todes (Originaltitel: A View to a Kill, USA/GB 1985) auf der Suche nach Microchips, die von seinem Gegenspieler Christopher Walken alias Max Zorin den Pferden implantiert wurden und diesen zum Sieg zu verhelfen.
Viele weitere Filme und Serien wurden hier aufgenommen. Zu den letzten gehört The Gray Man mit Ryan Gosling aus dem Jahr 2022.
🏰 Château de Pierrefonds
Das Château de Pierrefonds ist ein wahres Märchenschloss, dass alle Vorstellungen, die wir von befestigten Burgen haben, erfüllt. Es wurde im 15. Jahrhundert von Ludwig von Orleans erbaut, im 17. Jahrhundert demontiert und im Auftrag Napoleons III. wieder aufgebaut. Seine Türme ragen über die Wälder von Compiègne hinaus.Jean-Marie Poiré inszenierte hier seine Fantasy-Komödie Die Zeitritter – Auf der Suche nach dem heiligen Zahn (Originaltitel: Les Visiteurs II : les couloirs du temps, FR 1998) mit Jean Reno.
Ein Jahr später drehte Luc Besson seinen Film Johanna von Orleans (Originaltitel: The Messenger: The Story of Joan of Arc, FR/CZ 1999) mit Milla Jovovich.
Diverse Szenen für mehrere Serien wurden im und ums Schloss herum verfilmt, darunter Relic Hunter – Die Schatzjägerin (Seasons 1 & 2, 1999), Merlin – Die neuen Abenteuer (GB 2008) und Versailles (FR/CAC, 2015).