« J’espère que j’aurai Chaalis, c’est mon plus vif désir »
Nélie Jacquemart
Blick auf die Ruinen der Abtei und die Kapelle Sainte-Marie
Die Geschichte der königlichen Abtei
Die königliche Abtei von Chaalis zeugt von neun Jahrhunderten Geschichte und war eine der bedeutendsten des Königreichs während der Herrschaft von König Ludwig VI. Es sind die Ruinen der alten Zisterzienserabtei, die den Besuchern sofort ins Auge fallen und eine romantische Kulisse bilden.König Karl kannte die Umgebung sehr gut, da er Paläste in Vez und in Senlis besaß und regelmäßig in den Wäldern jagte. Sein Cousin Karl der Gute, Graf von Flandern wurde im März 1127 von seinem Volk in Brügge ermordet und die Abtei sollte ihm zu Ehren erbaut werden. Der König wollte sich hier zum Beten zurückziehen.
Über ein Jahrhundert später, zur Zeit König Ludwigs IX. (Ludwig der Heilige), wurde die Kapelle Sainte-Marie errichtet und die Abtei erlangte einen starken spirituellen und wirtschaftlichen Einfluss.
Zu Beginn der Renaissance, unter der Herrschaft Franz I. wurde die Kapelle renoviert und die Freskenmalerei vom italienischen Künstler Francesco Primaticcio angefertigt. Sie sind weitgehend von der Sixtinischen Kapelle inspiriert.
Zwischen 1721 und 1771 ließ Louis de Bourbon-Condé, Graf von Clermont und Abt von Chaalis, die Kirche renovieren und die mittelalterlichen Gebäude, darunter den alten Kreuzgang und die übereinanderliegenden Galerien zerstören. Stattdessen errichtete er ein mächtiges Abteigebäude, das 1737 von Jean Aubert, Architekt der Familie, entworfen wurde. Der Mönchsgarten wurde durch einen großen Park mit Teichen ersetzt.
Zwischen 1721 und 1771 ließ Louis de Bourbon-Condé, Graf von Clermont und Abt von Chaalis, die Kirche renovieren und die mittelalterlichen Gebäude, darunter den alten Kreuzgang und die übereinanderliegenden Galerien zerstören. Stattdessen errichtete er ein mächtiges Abteigebäude, das 1737 von Jean Aubert, Architekt der Familie, entworfen wurde. Der Mönchsgarten wurde durch einen großen Park mit Teichen ersetzt.
Das heutige Schloss wurde ab 1752 erbaut, doch schnell fehlten die finanziellen Mittel, um auch den Westflügel fertigzustellen. 1786 erteilte Ludwig XVI. den Befehl, die Abtei zu schließen und die Mönche in andere Klöster zu verteilen. Während der französischen Revolution wurden die Scheunen verkauft und die restlichen Gebäude gingen an Pierre Etienne Joseph Paris. Dieser behielt nur das Schloss, in dem er mit seiner Familie lebte, und nutzte die anderen Gebäude als Steinbruch, bis auf die Kapelle. Die Möbel wurden verkauft. Mit dem gewonnen Geld renovierte er die Kapelle und ließ eine Wassermühle errichten.
Danach folgten viele weitere Besitzer, darunter Rose Augusta Émilie Paméla Hainguerlot, die das Schloss renovieren und umbauen ließ. Schnell wurde das Landgut Chaalis zu einem Museum. Rose Paméla kaufte Werke ihres Nachbarn, dem Herzog von Aumale und Besitzer des Schlosses in Chantilly, wie die Statue des Großen Condé, die heute im Schloss von Condé ausgestellt ist, oder Holzarbeiten aus den Schloss von Ecouen.
Im Jahr 1902 wurde Chaalis von Nélie Jacquemart-André erworben, die das Anwesen restaurierte und hier eine Sammlung von fast 4000 Werken und Kunstgegenständen anlegte, da ihr Haus in Paris, heute das Museum Jacquemart-André, nicht mehr ausreichte. Die Gegenstände brachte sie von ihren vielen Reisen mit, insbesondere italienische Renaissance-Gemälde, Möbel aus dem 18. Jahrhundert und ägyptische, sowie asiatische Antiquitäten. Sie vermachte das Landgut Chaalis und ihr Pariser Hôtel Particulier dem Institut de France, das sich seit 1912 bemüht, dieses außergewöhnliche Erbe zu bewahren und so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.
Besichtigung des Landguts
Die Kapelle Sainte Marie wurde auf Wunsch von Ludwig dem Heiligen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut. Während der Renaissance rief König Franz I. den italienischen Kardinal Ippolito II. d'Este nach Frankreich, der sich die Fresken von Primaticcio wünschte. Dieser sollte die Geburt Jesu hervorheben und das Gewölbe mit den Aposteln, Kirchenvätern und Evangelisten dekorieren. Vom 16. bis ins 20. Jahrhundert wurde die Kapelle auch 'königliche Kapelle" genannt, bevor sie in Abtkapelle umbenannt wurde. Erst 2006, nach einer umfangreichen Restaurierung erhielt sie wieder ihren mittelalterlichen Namen zurück. Sie beherbergte eine Bronzestatue von Nélie Jacquemart-André, die 1925 zur Verzierung des Grabes angefertigt wurde.Im ersten Stock befinden sich Nélies Privatzimmer (nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen), sowie eine Galerie, die so lang ist wie der Spiegelsaal des Schlosses in Versailles und zwei besondere Bereiche: die Gästezimmer mit wertvollen Gegenständen und eine Ausstellung zu Ehren von Jean-Jacques Rousseau, der in Ermenonville starb. Hier kann man viele Schriften des Philosophen bewundern.
Nördlich des Schlosses liegt der Park mit seinem Kanal und den Wasserbecken. Er wurde im französischen Stil angelegt und entspricht auch heute noch weitgehend dem Garten aus dem 18. Jahrhundert.
Falknereishow – „Das große Abenteuer von Chaalis“
Zum ersten Mal hat das Anwesen eine Falknereishow organisiert. 25 Minuten lang wird die Geschichte von Chaalis erzählt, von der Gründung der Abtei durch Ludwig VI. bis zum Vermächtnis von Nélie Jacquemart-André an das Institut de France. Im Herzen der Ruinen, die zu diesem Anlass in eine echte Theaterbühne verwandelt wurden, verkörpern Raubvögel (Bussarde, Adler, Geier und Eulen) die Kapitel der beeindruckenden Chaalis-Geschichte.Nützliche Informationen
Adresse :Abbaye royale de Chaalis
60300 Fontaine-Chaalis
Anreise:
Das Landgut liegt 40km nördlich von Paris. Von Paris: Autobahn A1, Ausfahrt 7. Von Lille: Autobahn A1, Ausfahrt 8.
Tarife:
Normaltarif 10€. Kinder von 7 bis 18 Jahre 7€. Kostenlos für Kinder unter 7 Jahren.
Internetseite:
https://www.domainedechaalis.fr/