Honfleur gehört für mich zu den schönsten Orten der Region und ist besonders bekannt durch sein Vieux Bassin (altes Becken). Hier findet man die charakterlichen Fachwerkhäuser mit Schieferdächern und engen Gassen. Sehr häufig wurde die Stadt auch von berühmten Malern wie Eugène Boudin, oder Claude Monet gemalt. Ganz in der Nähe liegen auch die Statthalterei und die Kirche Saint-Etienne.
Am Quai Sainte-Catherine, bilden eine ganze Reihe hoher Häuser eine originelle Kulisse. Diese dicht nebeneinander stehenden Häuser unterschiedlicher Größe haben die Besonderheit, dass ihre oberen Stockwerke nach hinten in die Rue du Dauphin und die Rue des Logettes zeigen, so dass sie fast alle zwei verschiedene Eigentümer haben. Diese Häuser sind sehr schmal, weil sie auf dem Gegenhang der alten Gräben der Stadt gebaut wurden. Die meisten stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Auf der Seite der Statthalterei stehen ältere Häuser aus dem 16. Jahrhundert. Am Ende des Vieux Bassin steht die Statthalterei, so genannt, weil dieses Denkmal ab dem 17. Jahrhundert als Wohnsitz des Statthalters des Königs diente. Es ist das einzige wichtige Überbleibsel der Befestigungsanlagen der Stadt, die im Laufe der Jahrhunderte, insbesondere im 16. und 17. Jahrhundert, verändert wurden.
Sehenswürdigkeiten
Das Schifffahrtsmuseum befindet sich in Honfleur in der ehemaligen Kirche Saint-Etienne am Rande des Vieux Bassin. Die im 14. Jahrhundert erbaute Kirche Saint-Etienne ist die älteste der Stadt. Bis zur Revolution dem Gottesdienst gewidmet, diente sie später als Geschäft, Theater und Börse, bevor sie von 1802-1809 zum Verkauf großer Heringe diente. Ihr Kirchturm wurde 1808 abgerissen.Nach 1809 diente sie als echtes Zolllager, bis sie 1897 an die Société du Vieux Honfleur verkauft wurde. Es fanden Restaurierungen statt, um eine Galerie zu errichten und Glasfenster anzufertigen. Das Ziel war es historische und maritime Sammlungen vom Herrenhaus für Völkerkunde in die Kirche Saint-Etienne zu verlegen. Die Modelle, Stiche und Exponate sind das Ergebnis zahlreicher Schenkungen und Vermächtnisse. Alle zeugen von den Aktivitäten der Seefahrer und der Honfleur-Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts.
Das Matrosenzimmer erinnert an eine Seemannsresidenz, wie man sie Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts in Honfleur sehen konnte. Die Fenster des Zimmers haben alte „Flaschenboden“-Scheiben.
Das Viertel Sainte-Catherine entwickelte sich zum Zeitpunkt des Baus der Stadtmauern. Hier haben „Seefahrer“ ihre Spuren hinterlassen, ihre alten Fachwerkhäuser sind erhalten geblieben. Die Kirche Sainte-Catherine stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und ersetzt eine alte Steinkirche, die während des Hundertjährigen Krieges zerstört wurde. Sie wurde von den Einwohnern der Stadt nach dem Abzug der Engländer erbaut. Mit wenigen Mitteln nutzten sie als Rohstoff Holz aus dem Touques-Wald und ihr Wissen über den Schiffsbau. Die Kirche wurde in mehreren Etappen gebaut. Die erste stammt aus dem Jahr 1460 mit dem Bau des ersten Kirchenschiffs, des Nordschiffs. Durch das Bevölkerungswachstum wurde 1496 eine größere Kirche notwendig.
Das Museum Eugène Boudin wurde 1868 von Alexandre Dubourg und Eugène Boudin gegründet. Es sind Werke von Künstlern ausgestellt, die sich im 19. Jahrhundert von der Region inspirieren ließen. Das Museum besitzt eine bedeutende Sammlung vorimpressionistischer und zeitgenössischer Gemälde normannischer Maler, die sich in Honfleur aufgehalten haben: Courbet, Boudin, Dubourg, Jongkind, Monet, Dufy, Friesz, Gernez, Hamburg, Herbo...
Die Maisons Satie beherbergen eine originelle, szenographische und musikalische Reise zu Ehren des hier 1866 geborenen Musikers und Komponisten Erik Satie. Erik Satie war ein vollendeter Künstler des 20. Jahrhunderts, der sich auch der Literatur und Malerei widmete. Er arbeitete mit den Größten seiner Zeit zusammen: Picasso, Picabia, Braque, Cocteau, René Clair und übte seinen Einfluss auf angesehene Künstler wie Debussy, Ravel oder Strawinsky aus. Ausgestattet mit Kopfhörern wird der Besucher im Rhythmus des Werks von Erik Satie durch eine Abfolge musikalischer Szenen geführt. Die Ton-, Licht- und Bildeffekte richten sich an Jung und Alt und bietet einen unterhaltsamen und informativen Besuch.
1879 als „Historisches Denkmal“ eingestuft, hat sie die Aufmerksamkeit vieler Archäologen und Historiker auf sich gezogen: Sie ist die größte aus Holz erbaute Kirche Frankreichs mit separatem Glockenturm. Der Kirchturm, eine stabile Konstruktion aus Eichenholz, wurde über dem Haus des Glöckners errichtet. Heute befindet sich im Haus ein Museum.
In den Straßen von Honfleur
Blick auf le Pont de Normandie und Honfleur bei Sonnenuntergang
Der letzte Punkt unserer Besichtigungstour war das Plateau von Grace. Hier befindet sich eines der ältesten Heiligtümer der Region, umgeben von jahrhundertealten Bäumen. Die Kapelle Notre-Dame de Grâce, die zwischen 1600 und 1615 von den Bürgern und Seeleuten von Honfleur erbaut wurde, ersetzt eine alte Kapelle, die bei einem Erdrutsch in der Klippe verschwand. Diese primitive Kapelle wurde vor dem Jahr 1023 von Richard II., Herzog der Normandie, gegründet, um einen Wunsch zu erfüllen, der während eines Sturms geäußert wurde, bei dem er fast umgekommen wäre. Seitdem wird dieser Kult fortgesetzt.
Marmorplatten und Gemälde verewigen die Erinnerung an berühmte Persönlichkeiten, die diese Kapelle besuchten: Samuel De Champlain, Pierre Berthelot, Ludwig XIII., Bonaparte, Thérèse von Lisieux...
Pfingsten ist jedes Jahr der traditionelle Schauplatz der Fête des Marins, bei der es möglich ist, die malerische und farbenfrohe Prozession von Modellbooten zu bewundern, die von den Kindern von der Place Sainte-Catherine zur Kapelle Notre-Dame getragen werden. Obwohl sich die Kapelle und das Plateau de Grâce in der Gemeinde Equemauville befinden, gehören sie seit der Revolution der Stadt Honfleur.