Saugues – Geschichte, Glaube und Legenden auf dem Weg nach Santiago

Wer den Jakobsweg auf der Via Podiensis geht, kommt im malerischen Dorf Saugues vorbei, die in der französischen Region Haute-Loire, in der südlichen Auvergne liegt. Der Ort blickt auf eine reiche Geschichte zurück und war ein geschäftiges Handwerkerstädtchen. Tuchmacher, Gerber, Hutmacher und Holzschuhdrechsler prägten das Leben.
Einst Hauptstadt der Grafschaft Gévaudan, die heute durch ihre Mythen ebenso bekannt ist wie durch ihre Landschaft, hat die Stadt ihre mittelalterlichen Wurzeln bewahrt und ist heute ein lebendiges Zentrum für Kultur, Geschichte und Naturerlebnisse.

Als Etappe auf der Via Podiensis, einem der ältesten und bekanntesten Jakobswege, war Saugues über Jahrhunderte hinweg ein bedeutendes Zentrum religiöser Entwicklung. Die Via Podiensis führt von Le Puy-en-Velay nach Santiago de Compostela und zieht noch heute Wanderfreunde und Pilger, auf der Suche nach Spiritualität, aus der ganzen Welt an. Die Umgebung von Saugues ist geprägt von der Margeride und dem Aubrac, zwei Hochplateaus mit sanften Hügeln, Weiden und Wäldern, die ideale Bedingungen für Wanderungen und Reflexionen auf dem Weg bieten.

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Geschichte von Saugues

Die Ursprünge von Saugues reichen bis in die Antike zurück, doch die ersten schriftlichen Hinweise auf eine befestigte Siedlung stammen aus dem Hochmittelalter. Ab dem 12. Jahrhundert entwickelte sich Saugues unter der Herrschaft der Bischöfe von Mende und der mächtigen Familie Mercœur zu einer strategisch wichtigen Stadt. Durch ihre Lage auf einer Hochebene zwischen dem Zentralmassiv und dem Aubrac diente sie als natürlicher Durchgangspunkt zwischen Nord- und Südfrankreich, geschützt durch Mauern und Wehrtürme. Zudem lag Saugues an der berühmten Via Podiensis, einem der vier Hauptwege des Jakobswegs durch Frankreich, was der Stadt zusätzlich wirtschaftlichen und spirituellen Aufschwung verlieh.

Ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte von Saugues war der verheerende Stadtbrand von 1788, der weite Teile der historischen Altstadt vernichtete. Zwar wurden zahlreiche Gebäude im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut, doch viele mittelalterliche Strukturen gingen unwiederbringlich verloren. Der „Tour des Anglais“, ein Bergfried aus dem 13. Jahrhundert, überstand die Katastrophe und dient heute als bedeutendes Wahrzeichen der Stadt und als Museum, das die Geschichte von Saugues dokumentiert. Der Name („Turm der Engländer“) verweist auf die Zeit des Hundertjährigen Kriegs, in der die Region unter kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen englischen und französischen Truppen litt.

Untrennbar mit der Geschichte von Saugues verbunden ist die Legende der „Bestie des Gévaudan“. Zwischen 1764 und 1767 kam es in der Region zu zahlreichen rätselhaften Angriffen auf Menschen, denen über hundert Todesopfer zugeschrieben wurden. Die genaue Natur der Bestie ist bis heute ungeklärt. Handelte es sich um einen Wolf, einen Hund, ein exotisches Tier oder ein mystisches Wesen? Das Musée Fantastique de la Bête bietet mit 24 Szenen in Form von Gipsfiguren einen eindrucksvollen Einblick in diese düstere aber faszinierende Geschichte (nur auf Französisch).

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Im 19. und 20. Jahrhundert wandelte sich Saugues zu einer landwirtschaftlich geprägten Kleinstadt mit wachsender touristischer Bedeutung. Die Erhaltung des kulturellen Erbes hat Saugues zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Geschichtsinteressierte gemacht. Veranstaltungen wie das „Festival en Gévaudan“ oder das Museum zur „Bestie des Gévaudan“ halten die Traditionen der Region lebendig.



Sehenswürdigkeiten in Saugues

Die Kirche Saint-Médard – Ein Denkmal durch die Jahrhunderte

Im Zentrum von Saugues thront die eindrucksvolle Kirche Saint-Médard. Ursprünglich eine Kollegiatkirche unter der Obhut des cluniazensischen Priorats von Lavoûte-Chilhac, ist sie seit 1831 als historisches Monument geschützt. Sie ist ein bemerkenswertes Beispiel für die romanische und religiöse Architektur der Haute-Loire und wurde über die Jahrhunderte hinweg mehrfach erweitert und restauriert. Der untere Teil des Glockenturms stammt aus dem 12. Jahrhundert, während der obere Teil im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erneuert wurde.

Das romanische Portal ist von großer Schlichtheit und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Allerdings soll die heutige Vorhalle im 14. Jahrhundert erweitert worden sein und beeindruckt mit einer breiten und tiefen Öffnung, sowie kunstvoll verzierten Kapitellen. Die Westfassade hingegen ist neugotisch und wurde im 19. Jahrhundert aus Volvic-Stein erbaut. Sie ist reich mit Skulpturen verziert. Zwei Statuen schützen den Eingang des Portals: links Saint-Roch und rechts Saint-Médard. Die Kirche ist ein schönes Beispiel dafür, wie jede Epoche ihre Spuren hinterlassen hat. 

Sie beherbergt wertvolle Kunstwerke, darunter eine romanische Madonna aus Holz aus dem 12. Jahrhundert und eine Pietà aus dem 15. Jahrhundert, geschnitzt aus polychromem Holz. Besonders bemerkenswert sind die Buntglasfenster. Die meisten stellen das Leben des Heiligen Medardus dar. In der Apsis befinden sich zwei Glasfenster, die dem Leben des Heiligen Noël Chabanel gewidmet sind. Sie wurden von Charles Borie, einem Glasmaler des 19. Jahrhunderts, entworfen. Der Heilige Noël Chabanel war ein Jesuitenmissionar und Märtyrer aus dem 17. Jahrhundert.

Zwei Kapellen zeigen Wandmalereien des lokalen Künstlers Lucien Gires (1975), und in einer der Kapellen befindet sich ein Schrein mit Reliquien des Heiligen Bénilde, Schutzpatron von Saugues.

Heute dient sie nicht nur als religiöser Ort, sondern auch als kulturelles Zentrum und Anlaufpunkt für Pilger auf dem Jakobsweg.

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Der Tour des Anglais – Ein mittelalterlicher Wachturm voller Geschichte

Der Donjon, bekannt als Tour des Anglais, ist das einzige erhaltene Zeugnis der mittelalterlichen Stadtbefestigungen und ein bedeutendes Wahrzeichen des Departements Haute-Loire. Dieser rechteckige Turm aus Granit, der im 13. Jahrhundert erbaut wurde, diente als Wachturm.

Der Name "Tour des Anglais" geht auf ein historisches Ereignis im Jahr 1362 zurück. Während des Hundertjährigen Krieges belagerte eine Gruppe von "Routiers" (Söldnern und Plünderern, die oft als "Engländer" bezeichnet wurden, obwohl sie nicht alle englischer Herkunft waren) die Stadt Saugues. Im Auftrag von König Karl V. wurde der französische Heerführer Bertrand du Guesclin entsandt, um diese Banditen zu vertreiben. Nach ihrer Vertreibung erhielt der Donjon den Namen "Tour des Anglais" als Erinnerung an dieses Ereignis.

Der Turm erhebt sich 23 Meter hoch und misst 8,20 Meter in der Breite. Er weist zehn massive Strebepfeiler auf, die seine Stabilität unterstreichen. Der obere Teil ist mit einer Krone aus Konsolen und Mauerzinnen versehen, die ursprünglich als Wehrgang dienten. Im Inneren befindet sich eine hohe, gewölbte Halle, die einst als Lagerraum oder Wachzimmer genutzt wurde. Er wurde 1907 als historisches Monument klassifiziert.

Im Inneren des Tour des Anglais können beeindruckende Wandmalereien des lokalen Künstlers Lucien Gires bewundert werden, die Szenen aus dem Leben der Region darstellen. Der Tour dient heute als kulturelles Zentrum und beherbergt regelmäßig Ausstellungen, die die Geschichte und Kunst von Saugues präsentieren.

Vom der Terrasse des Turms haben Besucher einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Saugues und die umliegende Landschaft der Margeride.

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Chapelle des Pénitents - Wenn Buße zur Kunst wird

Die „Pénitents blancs“ waren eine religiöse Laienbruderschaft, die sich der Buße, der Unterstützung der Armen und der Pflege der Kranken widmete. Ihre Mitglieder, in weißen Gewändern und Kapuzen gekleidet, begleiteten die Verstorbenen in Prozessionen und nahmen an Bußritualen teil. Die Gründung der Bruderschaft in Saugues erfolgte 1652 mit der Genehmigung des Bischofs von Mende. Ihre Kapelle wurde 1681 errichtet und 1783 um eine Sakristei erweitert. Im Jahr 1788 wurde das Gebäude bei einem verheerenden Brand zerstört, jedoch bald darauf wiederaufgebaut und 1789 erneut geweiht. Teile des originalen Inventars sind glücklicherweise erhalten geblieben. Die Kapelle ist vor allem für ihren barocken Altarschrein bekannt. Sie ist eine der wenigen ihrer Art in der Region und steht unter Denkmalschutz. Im Inneren befindet sich ein prächtiger Retabel aus dem 18. Jahrhundert, der ursprünglich aus einem Kloster in Le Puy stammt. Dieser kunstvoll geschnitzte Altar zeigt Szenen aus dem Leben der Heiligen und ist ein herausragendes Beispiel barocker Holzkunst.

Jedes Jahr findet am Gründonnerstag eine Prozession statt, bei der die „Pénitents blancs“ in weißen Gewändern mit Laternen und Symbolen der Passion Christi durch die Straßen ziehen. Diese Prozession ist ein lebendiges Zeugnis des tief verwurzelten religiösen Lebens in der Region.


Das Diorama Saint Bénilde - Vom Lehrer zum Heiligen

Das eindrucksvolle Diorama Saint Bénilde, ein Museum das in der ehemaligen Maison Saint Bénilde in der Rue du Prieuré untergebracht ist, zeigt in dreizehn eindrucksvollen Szenen mit Ton- und Lichtinszenierung das Leben und Wirken von Frère Bénilde (Pierre Romançon, 1805–1862), dem kleinen aber außergewöhnlichen Lehrer und späteren Heiligen, der in Saugues zwei Jahrzehnte lang wirkte.

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Die Lainerie du Gévaudan - Kunsthandwerke aus Schafwolle

Die Lainerie du Gévaudan in Saugues ist ein lebendiges Zeugnis der langen Tradition der Wollverarbeitung im französischen Zentralmassiv. Als Teil des Pôle Laine du Gévaudan vereint sie verschiedene Akteure der Wollproduktion und -verarbeitung in der Region. Besonders hervorzuheben ist die SARL Lavage Laines du Gévaudan, die letzte semi-industrielle Wollwäscherei Frankreichs. Hier wird die Wolle in einem aufwendigen Prozess gewaschen, der alte Maschinen aus den Jahren 1900 bis 1970 nutzt und dabei Wasser aus dem nahegelegenen Bach einsetzt.

Im Museum der Lainerie du Gévaudan können Besucher die Geschichte der Wollverarbeitung von der Schafzucht über das Waschen bis hin zum Feutern (Verfilzen) und Stricken erleben. Das Museum ist in einem ehemaligen Industriegebäude untergebracht und bietet sowohl geführte als auch freie Besichtigungen an. Für Gruppen sind thematische Führungen möglich, die einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Etappen der Wollverarbeitung geben.

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Moulin de Couleau - Wo Wasser Handwerk antreibt

Der Moulin de Couleau ist ein lebendiges Zeugnis traditioneller Handwerkskunst und industrieller Geschichte. Dieser historische Mühlenkomplex, der seit 1789 in Betrieb ist, nutzt die Kraft der Seuge, eines Nebenflusses der Loire, um verschiedene Produktionsprozesse zu betreiben. Unter der Leitung von Jean-Claude Pulvéric, einem Vertreter der seit über 300 Jahren ansässigen Familie der Saugaines, werden hier noch heute mehrere Handwerke gepflegt. Der Mühlenbetrieb umfasst eine Saboterie (Holzschuhproduktion), eine Getreidemühle, eine Ölmühle, eine kleine Stromerzeugungseinheit und eine Schmiede. Besonders bemerkenswert ist die Herstellung von Faînesöl, einem aus Bucheckern gewonnenen Öl, das aufgrund seiner Haltbarkeit und seiner Fähigkeit, mit der Zeit zu reifen, geschätzt wurde. Diese Tradition ist heute nahezu vergessen, wird jedoch im Moulin de Couleau lebendig gehalten.

Die Saboterie des Moulins ist besonders hervorzuheben, da sie die Herstellung von "sabots à bascule" – traditionellen Holzschuhen mit einer speziellen Schwenkmechanik – demonstriert. Diese Technik ist ein charakteristisches Merkmal der Region Saugues und wird in der Mühle noch immer praktiziert. Besucher können an Führungen teilnehmen, die einen Einblick in die verschiedenen Produktionsprozesse geben und die Geschichte des Mühlenbetriebs näherbringen.

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Notre‑Dame du Gévaudan - Zeichen des Dankes und der Hoffnung

In Saugues wurde die weiße Marienstatue „Notre‑Dame du Gévaudan“, die hoch über der Stadt thront, aus einem sehr besonderen Anlass errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs bedrohten deutsche Truppen die Gemeinde im Juni 1944, insbesondere im Gebiet Mont Mouchet. Obwohl Häuser beschädigt wurden und es Todesopfer gab, blieb Saugues weitgehend verschont – so zumindest laut Überlieferung. Pfarrer Bertrand hatte der Überlieferung zufolge der Jungfrau Maria ein Gelübde abgelegt: Wenn die Stadt von einer völligen Zerstörung verschont bleiben würde, würde er zu Ehren der Mutter Gottes eine Statue errichten. Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde wurde 1947 eine große, weiße Statue errichtet. Am 27. Oktober 1947 wurde sie offiziell eingeweiht und von Bischof Martin vom Bistum Le Puy gesegnet.

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Berühmte Persönlichkeiten aus Saugues

Joachim Barrande (1799–1883) war ein bedeutender französischer Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts, dessen Forschungen insbesondere im Bereich der Paläontologie tiefgreifenden Einfluss hatten. Seine Arbeiten über Fossilien im Böhmischen Massiv (heutige Tschechische Republik) machten ihn zu einem der führenden Geologen und Paläontologen seiner Zeit. Geboren wurde Barrande am 11. August 1799 in Saugues. Seine Karriere nahm eine ungewöhnliche Wendung, als er 1831 nach Prag zog. Dort wurde er Hauslehrer des Herzogs von Bordeaux, Henri d’Artois, dem Enkel des französischen Königs Karl X. Barrande begleitete die königliche Familie während ihres Exils nach der Julirevolution. Nach dem Ende seiner Anstellung blieb er in Böhmen, eine Entscheidung, die seine wissenschaftliche Karriere entscheidend beeinflusste. Joachim Barrande verstarb am 5. Oktober 1883 in Frohsdorf, Österreich. Sein wissenschaftliches Erbe ist bis heute in der Paläontologie und Geologie von Bedeutung.


Eine der bekanntesten Persönlichkeiten aus Saugues ist der Heilige Noël Chabanel (1613–1649). Er wurde 1613 in Saugues geboren und trat bereits in jungen Jahren dem Jesuitenorden bei, einem der einflussreichsten katholischen Orden der Gegenreformation. In Toulouse und später in Avignon genoss er eine anspruchsvolle Ausbildung in den klassischen Sprachen, Theologie und Philosophie. Als brillanter Lehrer unterrichtete er mehrere Jahre am Jesuitenkolleg in Rodez und Toulouse und wurde für seine Bildung und seine Sprachgewandtheit geschätzt.
Trotz einer vielversprechenden akademischen Laufbahn verspürte Chabanel eine tiefe Berufung zur Mission und bat um die Erlaubnis, in die "Missions de la Nouvelle-France" zu gehen – das Gebiet des heutigen Kanada. Dieser Wunsch wurde ihm 1643 gewährt.
Am 8. Dezember 1649 wurde Noël Chabanel, in der Nähe des Flusses Nottawasaga, unter ungeklärten Umständen getötet. Die allgemein anerkannte Version besagt, dass er von einem Huron erschlagen wurde. Andere Quellen halten es auch für möglich, dass er von feindlich gesinnten Irokesen umgebracht wurde. Unbestritten ist, dass Chabanel als letzter der acht kanadischen Märtyrer sein Leben im Dienst seiner Glaubensmission verlor.
Sein Tod wurde bald von der Kirche als Märtyrertod anerkannt. Bereits im 17. Jahrhundert wurde mit der Seligsprechung begonnen, die jedoch erst am 29. Juni 1930 von Papst Pius XI. abgeschlossen wurde.

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Saint Bénilde (1805–1862), mit bürgerlichem Namen Pierre Romançon, trat bereits in jungen Jahren in die katholische Ordensgemeinschaft „Frères des Écoles chrétiennes“ (Schulbrüder des heiligen Johannes Baptist de La Salle) ein. In einer Zeit, in der das öffentliche Schulwesen in Frankreich noch unterentwickelt war, verfolgte dieser Orden das Ziel, Bildung für alle Kinder zugänglich zu machen, insbesondere für jene in ländlichen Regionen, wo es oft an ausgebildeten Lehrkräften mangelte. 1841 wurde Bruder Bénilde nach Saugues entsandt, einem abgelegenen Ort im Süden der Auvergne. Dort sollte er die Leitung der örtlichen Schule übernehmen, die von den Schulbrüdern betreut wurde.
Saint Bénilde starb am 13. August 1862 in Saugues. Zu Lebzeiten war er außerhalb der Region weitgehend unbekannt. Erst nach seinem Tod verbreitete sich die Nachricht über sein Leben und Wirken. Im Jahr 1948 wurde er von Papst Pius XII. seliggesprochen. Am 29. Oktober 1967 wurde er schließlich von Papst Paul VI. heiliggesprochen. Saugues bewahrt das Andenken an Saint Bénilde mit großer Hingabe. Sein ehemaliges Schulgebäude, heute als Museum und Gedenkstätte eingerichtet, kann besichtigt werden.

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Abbé François Fabre (1854–1932) war ein französischer Priester und Historiker, der am 8. Juli 1854 in Saugues geboren wurde und dort am 7. Mai 1932 verstarb. Er widmete sein Leben der Erforschung und Dokumentation der Geschichte seiner Heimatregion und hinterließ ein bedeutendes schriftliches Erbe. Schon in jungen Jahren zeigte Abbé Fabre ein starkes Interesse an der Geschichte seiner Heimat. Er durchforstete die Archive der Collégiale Saint-Médard, des Hôpital Saint-Jacques und der Stadtverwaltung von Saugues, um historische Dokumente zu finden. Mit 28 Jahren begann er, Artikel zu veröffentlichen. Seine bekannteste Arbeit ist „La Bête du Gévaudan en Auvergne“ (1901), in der er neue Archivdokumente präsentierte, die zuvor übersehen worden waren.


Naturerlebnisse und Freizeitaktivitäten

Wandern und Pilgern – unterwegs auf historischen Wegen

Die Margeride ist von einem weit verzweigten Netz an Wanderwegen durchzogen, die sich durch Wälder, über Hochebenen und entlang idyllischer Flusstäler schlängeln. Besonders beliebt ist der Fernwanderweg „Via Podiensis“, einer der Hauptwege des Jakobswegs, der direkt durch Saugues führt. Viele Pilger beginnen hier ihren Weg oder legen eine Etappe ein, um in der ruhigen Atmosphäre Kraft zu schöpfen. Doch auch ohne spirituelle Ambitionen laden die abwechslungsreichen Routen dazu ein, die stille Schönheit der Natur zu entdecken.

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Erfrischung pur: Baden in der biologischen Schwimmanlage

An heißen Sommertagen lockt die biologische Schwimmanlage von Saugues mit einer naturnahen Alternative zum klassischen Freibad. Das Wasser wird ganz ohne chemische Zusätze gereinigt, stattdessen sorgen spezielle Pflanzenfilter und natürliche Prozesse für beste Wasserqualität. In dieser grünen Oase kann man inmitten der Natur baden, sich auf der Liegewiese entspannen oder einfach die Ruhe genießen. Die Anlage ist besonders familienfreundlich gestaltet und bietet auch für Kinder sicheren Badespaß. Doch die Anlage bietet weit mehr als nur Badespaß! Für Actionfans gibt es die Möglichkeit, Wakeboard zu fahren – ein besonderes Highlight, das sportliche Aktivität mit Naturerlebnis verbindet.

Reiten in freier Natur – unterwegs mit „La Crinière Saugaine“

Wer die Region lieber hoch zu Ross erkunden möchte, ist beim Reitstall „La Crinière Saugaine“ genau richtig. Hier werden geführte Ausritte für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten, die durch die weitläufigen Wälder, blühenden Wiesen und kleinen Pfade der Umgebung führen. Die erfahrenen Reitführerinnen und Reitführer kennen die Region wie ihre Westentasche und vermitteln nicht nur Reitkenntnisse, sondern auch spannende Einblicke in die Natur und Geschichte der Gegend.

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