Angers

Angers ist eine Stadt mit einem reichen Erbe und steckt voller Überraschungen. Ein Spaziergang durch das Herz Angers erlaubt eine Reise vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Art-Déco Verzierungen. Der Ort gilt auch als "grünste Stadt Frankreichs", neben dem Label "Stadt für Kunst und Geschichte".
Schade, dass zum Zeitpunkt unseres Besuchs viele Gebäude renoviert wurden und somit nicht sichtbar waren. Ein Grund mehr, bald wieder nach Angers zu reisen, denn ich liebe diese Stadt!



Das Schloss in Angers, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist das eigentliche Wahrzeichen der Stadt.
Aber auch das Stadtzentrum bietet viel zu sehen. Durch die Gassen der mittelalterlichen Stadt, die Rue Saint-Aignan, gelangt man zur Kathedrale des heiligen Maurice. In der Rue Saint-Aignan sieht man das älteste Fachwerkhaus der Stadt und das "Turm-Haus" (Maison dite de la Tour ou du Croissant). Es wurde in der 2. Hälfte des 15. oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus Tuffstein erbaut. Über der Tür sieht man das Wappen des heiligen Maurice.

   


Die Kathedrale des heiligen Maurice ist ein prächtiges Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert und wurde im gotischen Stil erbaut. Sie befindet sich am Ende einer langen Treppe, die bis zur Maine hinunter führt. Im Inneren gibt es herrliche Holzstatuen und Wandteppiche zu bewundern. Die Buntglasfenster stammen aus dem Mittelalter, eines sogar aus dem Jahr 1165.


   






Weiter geht's vorbei am Place Sainte-Croix mit dem Haus Adam (leider nicht sichtbar), bis zum Bischofspalast (Palais Episcopal) von Angers, der aus der Mitte des 9. Jahrhunderts stammt. Zu Beginn war es nur ein primitives Gebäude, das Mitte des 12. Jahrhunderts auf Initiative von Bischof Ulger (1125-1148) vollständig umgebaut wurde. Die Architektur des Palastes ist vom Palais du Tau in Reims inspiriert. Es sind die einzigen, noch erhaltenen Zeugen dieser Bauweise in Frankreich. Der Palast kann nur zu besonderen Anlässen besichtigt werden.
Gegenüber des Bischofspalastes kann man sehr schöne, mittelalterliche Häuser sehen.

   


Das Museum Pincé ist in einem alten Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert untergebracht. Schon die Fassade ist bemerkenswert und reich verziert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Besitz in ein Museum umgewandelt. Im Erdgeschoss gibt es eine jährlich erneuerte, thematische Ausstellung. Im 1. Stock befindet sich eine Dauerausstellung (ägyptische und griechisch-römische Altertümer, Werke präkolumbianischer Zivilisationen, China und Japan).

    










Der Place du Ralliement ist das Herz der Stadt. Hier befindet sich ein herrliches Theater aus dem 19. Jahrhundert, auf dessen Fassade vier Statuen zu sehen sind. Sie stellen Lyrik, Tragödie, Komödie und Musik dar. Ringsum gibt es weitere schöne Gebäude, Boutiquen und Cafés, die zum Verweilen einladen. 







Nächster Halt ist die Stiftskirche Saint-Martin im Stil der Anjou-Gotik, eines der am besten erhaltenen karolingischen Denkmäler Frankreichs. 1928 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und man trifft hier auf 15 Jahrhunderte Geschichte. Die Skulpturen stammen aus dem 14. bis zum 20. Jahrhundert, die mittelalterlichen Gemälde sind aus dem 15. Jahrhundert. Im Untergeschoss, in der archäologischen Krypta, entdeckt man merowingische und gallo-römische Überreste und Sarkophage.


   





Von der Stiftskirche aus gelangt man zum Turm des heiligen Aubin, der 54m hoch und der Glockenturm der ehemaligen Abtei ist. Er reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und kann nur während der Ausstellungen besichtigt werden.



Gleich in der Nähe befindet sich das Museum der schönen Künste. Das Gebäude stammt aus dem 15. Jahrhundert, doch seit 1796 ist die Privatvilla Barrault in ein Museum umgewandelt worden. Hinter dem Museum befindet sich ein kleiner, geheimer Garten aus dem Jahr 356, als dieser noch Teil eines Nebengebäudes des Klosters Saint-Aubin war. Der gepflasterte Platz ist umgeben vom Museum der schönen Künste und der Galerie David d'Angers.





Leider war die Galerie David d'Angers, ein renommierter Bildhauer, zum Zeitpunkt unseres Besuchs wegen Bauarbeiten ebenfalls geschlossen. Sie befindet sich in der ehemaligen Abbatiale Toussaint (Allerheiligen-Abtei), die im 12. Jahrhundert erbaut wurde und gleich in der Nähe des Schlosses liegt.




Den Tag kann man mit einem Spaziergang entlang des Maine ausklingen lassen. Vom Quai des Carmes hat man eine wunderbare Sicht auf die Kathedrale und das Schloss. Am besten die Pont de Verdun (die älteste Brücke der Stadt) nehmen, um den Maine zu überqueren.

Hier ein Ausschnitt des Stadtplans mit dem Spaziergang. Den Plan kann man kostenlos im Fremdenverkehrsbüro bekommen.


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