Château de Fougères

Die Festung in Fougères ist einfach atemberaubend, denn sie ist die größte, mittelalterliche Festung Europas. Schon Lawrence von Arabien schrieb 1907 "Dieses Schloss übertrifft wirklich alles, was man sagen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob Fougères nicht das Schönste von allen ist. Es gibt kein schöneres Äußeres, da bin ich mir sicher.“
Die bekanntesten Dichter und Autoren verfielen ihrem Charme, so zum Beispiel Balzac, Chateaubriand oder Victor Hugo.




Um das Jahr 1000 befand sich das Herzogtum Bretagne an der Grenze des Königreichs Frankreich. Die Normandie gehörte den Königen von England. Neben Vitré, La Guerche-de-Bretagne und Chateaubriand in der Loire-Atlantique war Fougères einer der Befestigungspunkte der Bretagne. Diese Orte wurden auch Les Marches de Bretagne (Bretonische Mark) genannt.

Die erste primitive Festung aus Holz, die in Fougères erbaut wurde, lag an der Kreuzung wichtiger Handelswege und sollte die Bretagne vor Angriffen der mächtigen Nachbarn schützen. 1166 wurde sie jedoch von Henri II Plantagenêt (Heinrich II), König von England, nach 3-monatiger Belagerung, zerstört. Kurz darauf wurde eine neue Festung aus Stein vom Baron Raoul II von Fougères erbaut. Fünf Jahrhunderte lang war die Burg Mittelpunkt der Kämpfe zwischen den Mächten. So wurde sie im Laufe der Jahrhunderte durch neue Bautechniken immer weiter verstärkt und vergrößert.

Nach der Wiedervereinigung der Bretagne mit Frankreich folgten sich die Gouverneure einander nach: 10 der Türme tragen ihren Namen. Die Burg wurde am häufigsten als Gefängnis genutzt, bis sie im 18. Jahrhundert in Privatbesitz überging. 1892 wurde sie von der Stadt gekauft.

Dreizehn Türme, drei Umfriedungen, zwei Hektar Befestigungsanlagen... Die Festung aus Granit und Schiefer beeindruckt auch heute noch, da sie fast unverändert und in einem sehr guten Erhaltungszustand ist.




   







   



   





Der Ort Fougères besteht aus zwei Teilen und wurde in Mittelalter zu einem wichtigen Handelsplatz. Vor dem Schloss sind die vier sogenannten Grabenwassermühlen aufgereiht:
- eine Weizenmühle zur Herstellung von Mehl
- eine Lohmühle, die Baumrinde zum Gerben zerkleinerte
- eine Mühle zur Gewinnung von Hanf- und Flachsfasern für die Tuchwaren
- eine Papiermühle aus dem 15. Jahrhundert. 

Am Fuße der Festung lag das "Geschäftsviertel", durch das der Nebenfluss Nançon fließt. Hier wurden teure Laken, Glaswaren und Schuhe hergestellt. Dieses Viertel ist durch die Rue de la Pinterie mit den Wohnviertel verbunden.

Vom öffentlichen Park aus, hat man eine schöne Sicht auf die komplette Festung und die Stadt.

Der Glockenturm in der Rue du Beffroi ist neben dem in Dinan der noch einzige erhaltene Turm in der Bretagne. Er wurde im 14. Jahrhundert in oktogonaler Form erbaut und wurde zum Symbol des politischen, wirtschaftlichen und des administrativen Zentrums der Stadt.



   





   

   



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