Sainte-Eulalie d'Olt

Sainte-Eulalie-d’Olt ist ein hübsches, mittelalterliches Dorf am linken Ufer des Flusses Lot, das mit seinen Häusern aus lokalen Kieselsteinen seit 1986 zu den schönsten Dörfern Frankreichs (Plus beaux villages de France) zählt. Zu Beginn „Castrum“ (Burg) genannt, war Sainte Eulalie eine von Mauern, Gräben und Türmen umgebene Festung.

Eingebettet in sattem Grün, lockt der Ort Touristen mit seinem reichen Erbe an. Ein Schloss aus dem 15. Jahrhundert, Renaissance-Residenzen aus dem 15.-18. Jahrhundert und viele Künstlerateliers gehören zu den Sehenswürdigkeiten. Eine Besonderheit des Dorfes sind die Mühlen entlang des Baches Serre, die von der alten Tätigkeit der Gerbereien und Tuchherstellung zeugen. Die engen, verwinkelten Gassen sind in Bögen um den Kirchplatz angeordnet und liebevoll mit bunten Blumen geschmückt, die zum Schlendern einladen.

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Sehenswürdigkeiten

Die Mühle aus dem 17. Jahrhundert befindet sich im Zentrum des Dorfes. Früher nannte man sie "Lou Mouli Del Raynal" und sie wurde bis 1950 zur Herstellung von Qualitätsmehl und Walnussöl verwendet. Auch Gerbpulver, das für die örtliche Gerberei notwendig war, wurde hier aus zermahlener Eichen- und Kastanienrinde hergestellt.
Nachdem sie 30 Jahre lang geschlossen war, wurde die Mühle 1980 nach einer Restaurierung durch ihre neuen Besitzer wieder zum Leben erweckt. Das Plätschern der Wassers hat eine beruhigende Wirkung. 

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Die romanisch-gotische Kirche aus dem 11. Jahrhundert, die seit 1923 unter Denkmalschutz steht, ist ein Kunstwerk der damaligen Bautechniken. Im Laufe der Jahre wurde sie mehrmals verändert, so zum Beispiel im 12. Jahrhundert, als sie in ein Verteidigungsgebäude umgewandelt wurde. 1530 wurde die Kirche auf Anordnung des Bischofs von Rodez erweitert und restauriert.
In der Kirche wird ein wahrer Schatz aufbewahrt: zwei Nadeln der Dornenkrone, die Jesus auf seinem Kopf trug.

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Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Juli findet die "Sainte Epine" Prozession statt. Dabei werden die 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu von kostümierten Einwohnern nachgestellt. die Festlichkeiten dauern das ganze Wochenende an. Es findet ein Ball mit Essen und Feuerwerk statt.

In der ehemaligen Schule befindet sich im Erdgeschoss seit 1995 die schöne und kostenlose Museumsgalerie Marcel BoudouDer aus dem Dorf stammende Maler vermachte seiner Heimatstadt 45 Gemälde. Auch seine Frau Jeanne St. Gaudens hinterließ dem Ort 12 Gemälde. Verschiedene Wechselausstellungen finden im Juli und August statt und beleben den Ort.

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Sehenswert ist auch das Herrenhaus im Renaissance-Stil aus dem 16. Jahrhundert, das mit seinem eleganten Eckturm und der von Fenstern durchbohrten Fassade beeindruckt. Blumen und Efeu ranken sich an den Wänden hoch und verleihen ihm etwas Märchenhaftes.

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Ganz in der Nähe des Herrenhauses, im Herzen des Dorfes, befindet sich das Schloss Curières de Castelnau aus dem 15. Jahrhundert. Die Familie Curières gehört zu den ältesten Familien in Rouergue und ließ sich um 1205 in Ste-Eulalie nieder. Zur Familie gehörten Kreuzfahrer, Soldaten, Knappen und Musketiere.
Die hohe Silhouette des Schlosses sticht sofort ins Auge. Es wurde an der Stelle des „großen Stalls“ erbaut, der von der ursprünglichen Burg abhängig war und die im 14. Jahrhundert verfiel. Das Familienwappen kann man am Haupteingang sehen.

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Man sollte auf jeden Fall die Augen weit öffnen, wenn man durch die Gassen von Sainte-Eulalie spaziert. An jeder Ecke gibt es Etwas zu entdecken.

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Besichtigung der Ateliers

Die Besichtigung der Ateliers sollte man sich nicht entgehen lassen, denn seit vielen Jahren zieht das Dorf durch sein Projekt « Sainte-Eulalie-d’Olt – Sainte-Eulalie-d’Art » immer neue Künstler an. Das Kunstzentrum befindet sich in der alten, renovierten Scheune, wo sechs kreative Werkstätte eingerichtet wurden. Zu den Künstlern zählen ein Maler, ein Töpfer, ein Metallbildhauer, ein Wetterfahnenbauer, ein Comiczeichner und ein Gitarrenbauer, der auch Bienenstöcke herstellt.
Auch der Glasbläser in der Nähe des Touristenbüros stellt gerne sein Geschick unter Beweis.

Katzen scheinen in dem Ort sehr beliebt zu sein, schließlich sind überall Kunstwerke ausgestellt, die die Vierbeiner repräsentieren.

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Die Besichtigungsroute (englische Version) führt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei.

Die Straße, die von Aubrac über Prades d'Aubrac hinunterführt bietet einen herrlichen Blick auf das Dorf. Es ist unmöglich, seinem Charme zu widerstehen.


Eine besonders kuriose Veranstaltung findet jedes Jahr zu Allerheiligen statt, die Poule Un. dies ist eine Versteigerung in der Nähe der Kirche, die seit Jahrhunderten hier abläuft. Das erste Angebot des Gerichtsvollziehers ist ein lebendiges Huhn, gefolgt von weiteren Objekten, die von den Dorfbewohnern angeboten werden, so zum Beispiel Eier, Haselnüsse, Schnaps oder Gemälde. Dadurch sammelt die Gemeinde Geld und ermöglicht somit Messen für die Verstorbenen abzuhalten.

Nur einen Katzensprung von Sainte-Eulalie entfernt kann man weitere Dörfer des Labels besichtigen, darunter Saint Côme d'Olt und Estaing.

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