Saint-Côme-d'Olt

Am Fuße des Aubrac-Plateaus und am Ufer des Lot liegt Saint-Côme-d'Olt, eines der schönsten Dörfer Frankreichs (plus beaux villages de France). Das Wahrzeichen der alten Festungsstadt ist ihre beeindruckende Kirche mit ihrem verdrehten Glockenturm. Diese einzigartige Silhouette ist untrennbar mit dem Dorf verbunden und schon von weitem zu sehen.


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Saint-Côme hat auch sein kleines, herrschaftliches Schloss aus dem 12. Jahrhundert und seine wunderschönen Renaissanceresidenzen bewahrt. Das Schloss wurde später zur Residenz der Herren von Castelnau, heute befindet sich das Rathaus in den Gemäuern.
Die früheren Wassergräben wurden im 17. Jahrhundert durch einen Boulevard ersetzt, doch die drei befestigten Tore sind auch heute noch zu sehen: La Porte Neuve im Osten, Porte de la Barrieyre im Süden und Porte Théron im Westen, das 1995 rekonstruiert wurde.

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Als die Kirche Saint-Côme im 16. Jahrhundert auf Wunsch von Antoine d'Estaing, Bischof von Angoulême, im Herzen des Dorfes erbaut wurde, blickten mehr als ein Dorfbewohner misstrauisch auf die verdrehte Turmspitze. Heute weiß niemand, ob der verdrehte Kirchturm das Ergebnis eines kreativen Architekten ist, oder einer schlechten Verarbeitung des Holzrahmens.

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Die prächtigen Residenzen mit ihren hohen grauen Steinfassaden und ihren Schieferdächern wurden  im 15. und 16. Jahrhundert von Adelsfamilien und der Bourgeoisie von Aubrac erbaut. Die Familien verbrachten damals den Winter in Saint-Côme-d'Olt, um dem rauen Klima ihrer Hochebene zu entfliehen.

Außerhalb der alten Festungsstadt erinnern die Straßen an die Vergangenheit eines florierenden Handels. Durch die günstige Lage des Dorfes an der Kreuzung der Straßen zwischen Espalion und Aubrac profitierte der Ort von der natürlichen Verbindung der Transhumanz-Hochebene. Mitte des letzten Jahrhunderts fanden in der Avenue d'Aubrac im Norden des Ortes noch regelmäßig Viehmärkte statt. Die Rue du Terral, ein wenig außerhalb des heutigen Zentrums, befand sich im Herzen des Einkaufsviertels des Dorfes. Es gibt noch zahlreiche Spuren von Geschäften an den Fassaden.


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Die ehemalige Büßerkapelle aus dem 11. Jahrhundert war die erste Kirche von Saint-Côme-d'Olt. Die Kirche Saint-Pierre de La Buysse, wie sie ursprünglich genannt wurde, markierte das Zentrum des ursprünglichen Dorfes, bevor es nach Süden zog, in den Schutz des Schlosses und der Festung. Vom 17. Jahrhundert bis 1930 war das Gebäude das Hauptquartier der Bruderschaft der Weißen Büßer (Pénitants blancs), die es restaurierte. Seit einigen Jahren findet hier im Juli und August eine Ausstellung statt, die den verdrehten Glockentürmen gewidmet ist.

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Eine wunderschöne Sicht auf den Ort und natürlich seinen außergewöhnlichen Kirchturm hat man von der Brücke an der D6 und von den Ufern des Lot. Nach dem Spaziergang laden hier Tische und Bänke im Schatten zum Picknicken ein. Warum nicht seine Füße im kühlen Nass erfrischen?
 
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Nur wenige Kilometer entfernt, haben wir an einem ganz besonderen Ort Halt gemacht, der auch einen ganz besonderen Namen trägt. "Clapas de Tubiès", oder auch 
„Roquelaure-Lavastrom“.
Am Ende eines Waldes und auf dem Hügel Roquelaure kreuzt dieses Chaos aus Basaltgestein die Straße und dominiert Saint-Côme. Vom Hügel herab erstreckt sich diese vegetationslose Felswand und vermittelt den Eindruck, einen Strom in den Eichenwäldern geschaffen zu haben, der zum Ort "hinunterfließt".
Dieses unglaubliche Gewirr aus Steinen existiert seit 7 Millionen Jahren. Denn vor 7 Million Jahren hat es hier tatsächlich eine Vulkanausbruch gegeben! Die Lava floss damals an den Hängen des Vulkans hinunter in das Flussbett und erlebte danach aufeinanderfolgende Eiszeiten. Durch Erosion sind die Blöcke abgefallen. Das Geröll als Lavastrom zu bezeichnen ist also falsch, denn die Basaltblöcke sind Fragmente von Basaltprismen. Clapas bedeutet auf okzitanisch "felsiges Chaos" oder Geröllhalde. Diese lange Geröllzunge ist mehr als einen Kilometer lang.

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Nur wenige Kilometer von Saint-Côme-d'Olt entfernt kann man weitere Dörfer des Labels besichtigen, darunter Sainte-Eulalie-d’Olt und Estaing.

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