Galette des Rois - Der Dreikönigskuchen

Der Dreikönigstag (Epiphanie) wird in Frankreich mit der traditionellen Galette des Rois am 06. Januar gefeiert. Es ist unvorstellbar, an diesem Tag keine Galette zu servieren!

Dies ist ein Kuchen aus Blätterteig, gefüllt mit Frangipane, einer Creme aus Mandeln, Butter, Eiern und Zucker. Angeblich wurde der Kuchen vor mehreren Jahrhunderten vom Grafen Cesare Frangipani erfunden, einem adligen Florentiner, der das Rezept an Katharina von Medici weiterreichte. Im Kuchen ist eine kleine Porzellanfigur versteckt. Wer diese in seinem Stück findet, wird der König. Doch woher kommt diese Tradition?

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Die Bedeutung des Feiertags

Der Dreikönigstag wird am 06. Januar von den Katholiken und am 19. Januar von den Orthodoxen gefeiert. Er erinnert an die Ankunft der Heiligen Drei Könige in Bethlehem und ist somit ein religiöser Feiertag, eines der ältesten Feste des Christentums. Die heiligen drei Könige Gaspard, Melchior und Balthasar, die aus den drei Kontinenten Asien, Afrika und Europa kamen, folgten einem Stern, der sie zum Jesuskind führte, um ihm ihre Gaben zu überbringen. Ihre Geschenke waren Gold, um an das Königtum Jesu zu erinnern, Weihrauch für die Göttlichkeit und Myrrhe für seine Menschlichkeit.

Die Namen der Könige stammen aus einem Manuskript des Italieners Jacques de Voragine aus dem 13. Jahrhundert und nicht aus dem Matthäusevangelium, der nur die Ankunft von Weisen erwähnte.



Die Tradition der Galette

Die Tradition dieses Kuchens stammt nicht aus der Zeit der heiligen drei Könige und hat nichts mit dem Christentum zu tun, sondern kommt aus der Römerzeit. Diese feierten die Saturnalien, ein Festtag zu Ehren von Saturn, den Gott der Zeit und der Sonne. Sogar die Sklaven wurden an diesem besonderen Tag eingeladen, den Kuchen zu teilen. Im Kuchen war eine Bohne versteckt und wer diese fand, wurde einen Tag lang „Prinz der Saturnalien“ und hatte das Recht, zu bekommen war er wollte.

Die Bohne war eines der Symbole der Wintersonnenwende, da sie das erste Gemüse ist, das im Frühling wächst. Darüber hinaus spendet die Bohne durch das Keimen Leben, was sie bei den Griechen und Römern zu einem sehr wichtigen Gemüse machte.

Man teilte den Kuchen entsprechend der Gästezahl, plus einem Extrastück, genannt „la part du pauvre“ (Stück des Armen), für den Fall, dass jemand überraschend zur Tür käme.

Im 18. Jahrhundert wurde die Bohne zu einer Porzellanfigur, die die Figuren der Weihnachtskrippe darstellte. Heute gibt es jede Form von Porzellanfiguren, zum Beispiel Zeichentrickfiguren.



Wissenswertes

Während der Revolution war es natürlich undenkbar, einen König zu wählen. Die Galette des Rois wurde kurzzeitig in die „Galette de la Liberté“ oder auch „Galette de l’Egalité“ umbenannt.

Jedes Jahr findet im Elysée-Palast der traditionelle Empfang mit einem riesigen Kuchen für den Präsidenten und seine Gäste statt. Doch in der Galette sind weder eine Porzellanfigur versteckt, noch eine Papierkrone beigefügt. Schlieβlich kann ein Präsident kein König werden.


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Ihr habt Lust bekommen eine leckere Galette zu backen? Probiert dieses tolle Rezept aus. Es besteht aus einer Mandelcreme, die mit einer Crème Pâtissière verrührt wird. Einfach himmlisch!

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