Phare de la Coubre - Wächter der Gironde-Mündung

Der Leuchtturm La Coubre liegt an der französischen Atlantikküste in der Nähe von La Tremblade, am nördlichen Ende der Gironde-Mündung, und ist einer der symbolträchtigsten Leuchttürme der Region Nouvelle-Aquitaine. Er ist der höchste Leuchtturm der Charentais-Küste und einer der höchsten Frankreichs.
Da er eine grundlegende Rolle für den Schiffsverkehr in diesem Küstenabschnitt spielt, wird er auch als Wächter der Atlantikküste bezeichnet.
Heute ist es Teil des französischen maritimen Erbes und steht seit dem 15. April 2011 unter Denkmalschutz.


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© Phare de La Coubre


Geschichte des Leuchtturms

Erbaut wurde der heutige Leuchtturm La Coubre 1904 und ein Jahr später, am 01. Oktober 1905, eingeweiht.
Erste Aufzeichnungen eines hölzernen Leuchtfeuers an der Pointe de La Coubre stammen jedoch schon aus dem Jahr 1690. Durch Strömungen und Winde veränderte sich allerdings im 18. Jahrhundert die Pointe de la Coubre und der Sand wurde abgetragen. Auf Grund der ständigen Bewegungen der Sandbänke wurde beschlossen, einen 26 Meter hohen Steinturm zu bauen. Er wurde schwarz gestrichen, um sich besser von den Sanddünen, die ihn umgaben, abzuheben. Im Jahr 1830 wurde er durch eine 11m hohe Holzlaterne ersetzt, die je nach Bedarf und Entwicklung der anzuzeigenden Sandbänke beweglich war. 1841 wurde die Laterne durch einen neuen Steinturm ersetzt, der jedoch durch Erosion zerstört wurde.

Aufgrund zahlreicher Schiffbrüche ordnete Kaiser Napoleon III. am 12. Mai 1860 die Errichtung eines Leuchtturms an der Nordmündung der Gironde an. Es war der erste hölzerne Leuchtturm, der hier in Betrieb genommen wurde. Seine Höhe betrug etwa 30m.

Nach drei Jahren Bau wurde 1895 ein 57m hoher steinerner Leuchtturm 1,5 km von der Küste entfernt in Betrieb genommen, doch schon zehn Jahre später hatte sich das Meer gefährlich genähert, so dass ein Wellenbrecher errichtet wurde. Nichts konnte die Wellen aufhalten und das Gebäude stürzte aufgrund von Meereserosion in der Nacht vom 20. auf den 21. Mai 1907 ein.

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Der heutige Leuchtturm aus Beton (der erste seiner Art in Frankreich), dessen Bau 1904 begann, wurde vom Ingenieur Paul Alexandre entworfen. Er befand sich damals 1,8km vom Ufer entfernt und ist mit einer Höhe von 64m höher als alle seine Vorgänger. Sein Licht ist mehr als 50km weit auf dem Meer zu sehen und leitet Schiffe sicher auf hoher See, entlang der größten Mündung Europas, die aufgrund von Strömungen und zahlreichen Sandbänken für die Schifffahrt gefährlich istMessungen aus dem Jahr 2018 zeigen jedoch, das der Leuchtturm heute gefährlich nahe am Meer steht, denn bei Flut liegt er nur noch 150m vom Ufer entfernt.

Zur Feier seines 100-jährigen Bestehens wurde im Jahr 2005 ein Museum eingerichtet, das seine Geschichte nachzeichnet und verschiedene für seinen Betrieb notwendige Materialien präsentiert.

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Besichtigung des Leuchtturms

Den atemberaubenden 360°-Panoramablick auf die Côte Sauvage (Wilde Küste) von La Tremblade mit ihren herrlichen Stränden, dem Wald von La Coubre, die Gironde-Mündung und die Insel Oléron muss man sich erst einmal verdienen. 300 Stufen in einem blauen Opal-Innenraum führen auf die Aussichtsplattform.

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Die Treppe bietet kaum Platz für zwei sich entgegenkommende Personen, so dass man beim Aufstieg sich einfach mal in ein Fenster stellen muss, um andere Besucher vorbeizulassen. Ein guter Grund um Fotos von den herrlichen opalfarbenen Fliesen zu machen (insgesamt 7 500), oder die Wendeltreppe aus Metall und Gusseisen, die in den Werkstätten von Gustave Eiffel hergestellt wurde, zu verewigen.

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In den Jahren 2016-2018 fand hier auch das Event "Extreme 300" statt. Dabei mussten Teilnehmer schnellstmöglich die 300 Stufen erklimmen. 2017 wurde der Rekord von Firmin Dintrat aufgestellt, der in 1 Minute und 2 Sekunden oben ankam.

Der Sockel der Kupferkuppel ist mit Löwenköpfen und einer gemusterten Krone aus Metall verziert. Ein herrlicher Kontrast zum rot-weißen Leuchtturm.

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Am Fuße des Leuchtturms befindet sich das Museum, in dem man viel über die Geschichte der verschiedenen Leuchttürme und ihre Funktionsweisen erfahren kann. Es können auch Gravuren von Schiffswracks aus den Werken von Jules Verne entdeckt werden. Sie sind zum Gedenken an den berühmten Schriftsteller ausgestellt, der im Jahr des Baus des Leuchtturms von Coubre starb.

In einem weiteren Nebengebäude, dem Ausstellungsraum „Grand Vent“ präsentieren Künstler von April bis September ihre Kunstwerke.


Nützliche Informationen

Adresse:
Lieu-dit La Coubre, Départementale 25
17390 La Tremblade


Tarife:
Normaltarif 4€. Kinder (5-11 Jahre) 2,50€. Familienpass (2 Erwachsene + 2 Kinder) 11€


Internetseite:


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