Das Château de Saint‑Romain, heute eine eindrucksvolle Ruine, thront auf einem Hügel über Siaugues‑Sainte‑Marie. Bereits um 1250 wurde die Burg als Lehen von Alphonse de Poitiers (11. 11. 1220 – 21. 08. 1271), Graf von Poitou, Toulouse und Teilen der Auvergne und Bruder von König Ludwig IX., erwähnt. Er führte die Verwaltung des Südens nach dem Albigenserkrieg (eine Untergruppe der Katharer) durch zentralistische Maßnahmen ein, förderte die Gründung neuer Bastiden wie Villeneuve‑sur‑Lot und stärkte die königliche Macht nachhaltig.
Der heute sichtbare Hauptteil der Anlage stammt größtenteils aus dem 14. Jahrhundert. Die Burg war ursprünglich als quadratische Anlage mit massiver Umfassungsmauer konzipiert. Von dieser äußeren Befestigung sind heute noch Terrassen, ein Torbereich sowie zwei Türme erhalten, die einst den Zugang sicherten. Im Inneren der Ruine sind der Donjon (Bergfried), ein weiterer Turm sowie die Reste eines Treppenturms zu erkennen, der einst zum Wohngebäude gehörte. Besonders bemerkenswert sind Spuren von Wandmalereien, die im zweiten Stockwerk des Donjons erhalten geblieben sind und auf die einstige Bedeutung und Ausstattung des Bauwerks hinweisen.
Er richtete umfangreiche Renovierungs- und Verstärkungsarbeiten aus, um die Burg sowohl komfortabler als auch uneinnehmbarer zu gestalten. Die Linie der La Fayette genoss die Herrschaft über Saint‑Romain bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Unter den letzten Angehörigen dieser Linie war auch der berühmte „Eminence grise“, mit bürgerlichem Namen François Leclerc du Tremblay, auch Père Joseph genannt (4. November 1577 – †17. Dezember 1638). Er war ein Kapuzinermönch und enger Vertrauter und Berater von Kardinal Richelieu, dem Hauptminister von König Ludwig XIII. Père Joseph gilt als Inbegriff der „Éminence grise“ (Begriff, der sich auf seine graue Kutte und seine Rolle als machtvoller Berater hinter den Kulissen bezieht).
Die Kapelle besteht aus einem einzigen Schiff, mit drei schmalen Jochen, das mit einem Tonnengewölbe überspannt ist, welches in einen halbkreisförmigen Chor (Apsis) übergeht. Trotz des teilweisen Einsturzes von Portal und Glockenturm durch ein gewaltiges Gewitter im Jahr 1904/1905, wurden durch Restaurierungsmaßnahmen der Beaux-Arts Teile der Struktur wieder gesichert.
Was die Innenausstattung angeht, so hatten die Wände früher Fresken, darunter Szenen der Passion und des Jüngsten Gerichts, die jedoch infolge der baulichen Schäden verloren gingen. So sind heute die einstigen Wandmalereien nur in Aquarellkopien erhalten. Eine berühmte Statue der Jungfrau Maria (Vierge en majesté) in romanischem Stil und aus polychromem Holz aus dem 11. Jahrhundert, die sich ursprünglich in der Kapelle befand, steht heute in der Pfarrkirche von Saint‑Julien‑des‑Chazes.
Ebenso ist der Dichter, Schriftsteller und Lehrer Maurice Fombeure (1906 – 1981) eng mit dem Ort verbunden. Er verbrachte seine Sommer oft in Siaugues-Saint-Romain, da seine Ehefrau Carmen von hier stammte. Er besaß ein Haus im Dorf und eine Straße trägt den Namen des Ehepaars. Maurice wurde durch die Natur und Ruhe inspiriert.
Der heute sichtbare Hauptteil der Anlage stammt größtenteils aus dem 14. Jahrhundert. Die Burg war ursprünglich als quadratische Anlage mit massiver Umfassungsmauer konzipiert. Von dieser äußeren Befestigung sind heute noch Terrassen, ein Torbereich sowie zwei Türme erhalten, die einst den Zugang sicherten. Im Inneren der Ruine sind der Donjon (Bergfried), ein weiterer Turm sowie die Reste eines Treppenturms zu erkennen, der einst zum Wohngebäude gehörte. Besonders bemerkenswert sind Spuren von Wandmalereien, die im zweiten Stockwerk des Donjons erhalten geblieben sind und auf die einstige Bedeutung und Ausstattung des Bauwerks hinweisen.
Strategische Burg in bewegten Zeiten
Die Burg diente im 14. Jahrhundert als Schutz gegen die angevinischen Truppen westlich des Flusses Allier. Sie wechselte im Verlauf des Hundertjährigen Krieges mehrfach den Besitzer. Im Jahr 1359 wurde sie von Robert Dauphin d’Auvergne vorübergehend besetzt, gefolgt von einem erneuten Angriff 1372 durch Armand de la Roue, beides lokale Gegner der mächtigen Familie Polignac.Ausbau durch die Familie de La Fayette
Ab etwa 1415 fiel das Anwesen in den Besitz von Gilbert III. Motier de La Fayette (um 1380 – 22. 02. 1464), Marschall von Frankreich während des Hundertjährigen Krieges und Weggefährte Jeannes d’Arc während der entscheidenden Phase der Befreiung Frankreichs bei Orléans und Patay (1429). Er diente unter König Charles VII, war als Generalleutnant in Languedoc und Guyenne (Herzogtum des Mittelalters im heutigen Aquitanien) tätig, gewann entscheidende Schlachten gegen Engländer und Burgunder und wurde Gouverneur des Dauphiné. Er war Mitglied des königlichen Großen Rates, nahm an den Verhandlungen von Nevers und Arras teil, reformierte von 1445 bis 1448 das Heer und übernahm 1449 eine Feldzugleitung gegen die Engländer in der Normandie. Als lebenslanger Vertrauter und Berater Charles VII. spielte er eine herausragende Rolle bei der Wiederherstellung der königlichen Macht.Er richtete umfangreiche Renovierungs- und Verstärkungsarbeiten aus, um die Burg sowohl komfortabler als auch uneinnehmbarer zu gestalten. Die Linie der La Fayette genoss die Herrschaft über Saint‑Romain bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Unter den letzten Angehörigen dieser Linie war auch der berühmte „Eminence grise“, mit bürgerlichem Namen François Leclerc du Tremblay, auch Père Joseph genannt (4. November 1577 – †17. Dezember 1638). Er war ein Kapuzinermönch und enger Vertrauter und Berater von Kardinal Richelieu, dem Hauptminister von König Ludwig XIII. Père Joseph gilt als Inbegriff der „Éminence grise“ (Begriff, der sich auf seine graue Kutte und seine Rolle als machtvoller Berater hinter den Kulissen bezieht).
Vom Adelssitz zur Ruine
Später gelangte das Anwesen in den Besitz der Duchesse d’Uzès, die es im 17. und 18. Jahrhundert als administratives Zentrum oder Jagdsitz nutzte. Dauerhaft bewohnt wurde die Burg jedoch nicht mehr. Nach der Französischen Revolution wurde das Schloss enteignet, von der Gemeinde als Steinbruch genutzt, geplündert und weitgehend dem Verfall preisgegeben. Bis zum XIX. Jahrhundert blieb nur noch eine Ruine sichtbar.Seit dem 9. Juli 1984 steht die Burgruine als "Monument historique" unter Denkmalschutz und befindet sich in Privatbesitz. Trotz ihres verfallenen Zustands vermittelt sie bis heute einen eindrucksvollen Eindruck mittelalterlicher Wehrarchitektur und erinnert an die bewegte Geschichte der Region Auvergne im Mittelalter. Es erfolgt seitdem eine allmähliche Konservierung.
Spirituelle Reise zur Kapelle Sainte‑Marie‑des‑Chazes
Nicht weit vom Dorf liegt die romanische Kapelle Sainte‑Marie‑des‑Chazes, ein beeindruckendes Zeugnis romanischer Architektur der Auvergne. Im 13. Jahrhundert errichtet, war sie ursprünglich Teil eines Priors, der der Abtei Saint‑Pierre des Chazes unterstand. Nach der Französischen Revolution wurde das Gebäude entweiht, diente zeitweise als landwirtschaftlicher Schuppen und fiel in einen teilweise desolaten Zustand.Die Kapelle besteht aus einem einzigen Schiff, mit drei schmalen Jochen, das mit einem Tonnengewölbe überspannt ist, welches in einen halbkreisförmigen Chor (Apsis) übergeht. Trotz des teilweisen Einsturzes von Portal und Glockenturm durch ein gewaltiges Gewitter im Jahr 1904/1905, wurden durch Restaurierungsmaßnahmen der Beaux-Arts Teile der Struktur wieder gesichert.
Was die Innenausstattung angeht, so hatten die Wände früher Fresken, darunter Szenen der Passion und des Jüngsten Gerichts, die jedoch infolge der baulichen Schäden verloren gingen. So sind heute die einstigen Wandmalereien nur in Aquarellkopien erhalten. Eine berühmte Statue der Jungfrau Maria (Vierge en majesté) in romanischem Stil und aus polychromem Holz aus dem 11. Jahrhundert, die sich ursprünglich in der Kapelle befand, steht heute in der Pfarrkirche von Saint‑Julien‑des‑Chazes.
Lebendiges Dorf und Naturidylle
Siaugues‑Sainte‑Marie liegt zwischen 540 m und 1 301 m Höhe, etwa 24 km westnordwestlich von Le Puy‑en‑Velay. Das Dorf ist reich an steinernen Wegkreuzen – darunter hübsche Exemplare in vulkanischem Gestein, wie etwa ein Kreuz mit der Jahreszahl 1863 und eine Christusfigur – stille Zeugen der lokalen Religiosität. Zudem beherbergt die Region wertvolle Feuchtgebiete und seltene Moorlandschaften wie die Marais de Limagne und Marais de Lair, mit seltenen fleischfressenden Pflanzen als besondere biologische Kostbarkeiten. Nur wenige Kilometer entfernt, erhebt sich die Durande, ein sanfter Vulkankegel, der mit 1 299 m Höhe den höchsten Punkt der Gemeinde markiert und die Landschaft der Haute‑Loire dominiert. Wer hier hinauf spaziert, wird mit einer Orientierungstafel und einem atemberaubenden Panorama belohnt. Der Blick reicht von den Gorges de la Loire und den Gorges de l’Allier bis hin zu den Monts du Cantal, der Margeride, dem Mezenc und dem Sancy.Berühmte Persönlichkeiten aus der Gemeinde
Zu den bedeutenden Persönlichkeiten zählt Père Félix Gagne (1894 – 1969), Pfarrer von Siaugues-Saint-Romain, der während des Zweiten Weltkriegs 14 Monate lang einen vom Vichy-Regime gesuchten jüdischen Flüchtling versteckte. Für seinen mutigen Einsatz wurde er am 3. Januar 1995 in der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ („Juste parmi les Nations“) anerkannt. Der Platz vor der Kirche trägt heute seinen Namen.Ebenso ist der Dichter, Schriftsteller und Lehrer Maurice Fombeure (1906 – 1981) eng mit dem Ort verbunden. Er verbrachte seine Sommer oft in Siaugues-Saint-Romain, da seine Ehefrau Carmen von hier stammte. Er besaß ein Haus im Dorf und eine Straße trägt den Namen des Ehepaars. Maurice wurde durch die Natur und Ruhe inspiriert.









